Das Leben der dreizehnten Fee ändert sich schlagartig, als sie aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Ihrer Macht beraubt, verraten von denen, die ihre einzige Familie waren, muss sie sich der Realität stellen. Ihre glorreiche Zeit als Königin Pandoras ist vorbei. Auf Rache sinnend schließt sie sich dem Hexenjäger an, um Jagd auf die zu machen, die ihr alles raubten und ihren sehnlichsten Wunsch ausnutzten. Dass das Schicksal dabei verschlungene Wege für sie bereit hält, wird ihr auf ihrer Reise immer klarer – doch wem kann sie noch vertrauen, außer sich selbst?
Wer den Drachenmond Verlag neu entdeckt, kommt um Julia Adrians „Die Dreizehnte Fee“-Reihe einfach nicht herum. Bei vielen Lesern werden die Romane hoch angepriesen, und auch ich habe mich endlich an dieses Schätzchen gewagt, das mit knapp 206 Seiten an Story recht übersichtlich, aber dafür umso lebendiger ist, je tiefer man in die Geschichte eintaucht.
Im Mittelpunkt der Story steht die dreizehnte Fee, die durch den Kuss der wahren Liebe aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht. Da es ihre Schwestern waren, die ihr diesen zugemutet haben und sie danach versteckten, schwört sie Rache, auch um ihre Magie wiederzuerlangen, die sie seitdem vermisst. Der Hexenjäger ist dabei ihr Begleiter, und man stellt gleich fest: Zwischen den Beiden fliegen nicht nur Funken, sondern ein ganzes Lagerfeuer. Es ist schon sehr lange her, dass ich bei einer Romanze in einem Buch so sehr mitgefiebert habe, da der Leser auch nie genau weiß, wie es um die Gefühle des recht kalten und unbarmherzigen Hexenjägers steht, die er nicht preis gibt.
Die Geschichte um die dreizehnte Fee hat mir super gut gefallen, nicht zuletzt wegen den vielen Märcheneinflüssen, die hier zu einem ganz neuen Werk zusammengesponnen werden, das durch viel Kreativität und Drama besticht. Man erfährt den Hintergrund der Bösewichte aus vielen typischen Kindermärchen, und begleitet die dreizehnte Fee auf ihrem Rachefeldzug gegen die, die einst ihre größten Verbündeten waren. Es fällt schwer, da nicht auch zu den „Bösen“ Sympathie zu entwickeln.
Der Länge, bzw. eher Kürze des ersten Bandes ist jedoch auch geschuldet, dass die Story sehr flott voranschreitet. Ich hätte mir noch ein paar weitere, ruhigere Augenblicke gewünscht, ein paar mehr tiefgründige Gespräche zwischen der Fee und dem Hexenjäger, die selbst in ihrer zauberhaften Wortwahl begeistern können. Julia Adrians Schreibstil ist magisch und betörend, aber auch sehr auf den Punkt gebracht. Ich hoffe, dass im nächsten Teil auch die restlichen Feen etwas mehr Spielzeit haben werden, da ich gern noch mehr über sie und ihre Vergangenheit erfahren hätte.
Zum Schluss muss ich hier noch eine ganz große Besonderheit dieses Buches erwähnen – es geht um die Aufmachung. Dass das Cover ein wahrer Augenschmaus ist, ist nicht zu übersehen, aber auch die liebevoll gestalteten Seiten des Buches, die Illustrationen, die sich darin verbergen, die kleinen Verzierungen auf jeder Seite, die Schrift am Anfang eines neuen Kapitels… Ich finde kaum Worte dafür, wie sehr das den Leser in die Kindheit zurückkatapultiert, als man noch ein großes, altes Märchenbuch in der Hand hielt. Es ist atemberaubend schön, und beim schnellen Durchblättern des zweiten Teils ist mir positiv aufgefallen, dass sich auch darin einige Bilder befinden, die sicherlich mein Interesse wecken werden. Nun freue ich mich schon darauf, direkt mit dem zweiten Band anzufangen, und empfehle jedem, der Neu-Interpretationen von bekannten Märchen und außergewöhnliche Protagonisten und Anti-Helden mag, sich „Die Dreizehnte Fee – Erwachen“ zuzulegen.

© Drachenmond Verlag, Leverkusen
Autor: Julia Adrian
Titel: Die Dreizehnte Fee – Erwachen
Preis: 12,00€ (TB) | 3,99€ (E-Book)
ISBN: 978-3-95991-131-3
Verlag: Drachenmond Verlag
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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