Gerade erst in ein beschauliches Dorf gezogen, besteht Johannas Leben zum großen Teil aus ihren Büchern, ihrem Pferd Merlin und den Nachbarn Gregor und Verena. Jarosch hingegen träumt weiterhin von der großen Karriere in der Pferdeshow seiner Eltern, will sich zum Star der Manege mausern. Wie viel ist er bereit, für seinen Erfolg zu opfern? Als Johanna das märchenhafte Geheimnis entdeckt, das unter dem Mondscheinfell der neuen Stute am Hof schlummert, und sich mit tiefen Schatten in Jaroschs Herz frisst, gibt es kein Entkommen mehr voreinander…
Nachdem mich „Im Schatten deines Herzens“ immer wieder mit dem schönen Cover und dem mystischen Klappentext bannen konnte, wollte ich mir dieses Buch aus dem Drachenmond Verlag ohnehin bald bestellen. Nun konnte ich es in einer Leserunde bei Lovelybooks mit der Autorin Kerstin Arbogast aber schon lesen. Herzlichen Dank für das Buch!
Vorab weg möchte ich mit etwas anfangen, was mir bis zum Ende hin nicht ganz so gut gefallen hat: Der Schreibstil. Zum Glück sind Geschmäcker verschieden, denn diesen fanden viele in der Leserunde bezaubernd, für mich war er aber leider nichts. Die Szenen wechseln teils sehr schnell zwischen der Sicht von Johanna, Jarosch und der geheimnisvollen Stute. Auch die blumigen Ausschweifungen waren zwar schön geschrieben, aber an einigen Stellen empfand ich sie als unpassend.
Die Geschichte hingegen fand ich super schön! Das Buch ist total märchenhaft, behandelt aber auch den normalen Teenager-Alltag in einem kleinen Dorf, die alltäglichen Probleme und noch so viel mehr. In kurzer Zeit sind mir die Charaktere ans Herz gewachsen, selbst Jarosch, der am Anfang sehr mürrisch und verzweifelt ist. Er flüchtet sich in Aggressionen, kann sich kaum jemandem richtig öffnen. Im Gegensatz zu ihm ist die buchvernarrte Johanna lebenslustig und munter, offenherzig und spritzig. Sie vergleicht sich gern mit einer Heldin aus ihrem Vampirroman, und ist sehr reflektiert, was ihr eigenes Verhalten angeht. Johannas Charakter war für mich wirklich eines der Highlights dieses Buches, selten habe ich eine Protagonistin so schnell gemocht wie sie.
Wie schon erwähnt wird recht schnell klar, worum sich der Hauptkonflikt in diesem Buch dreht: Die Stute. Jarosch und Johanna wählen unterschiedliche Herangehensweisen, um sie zu bändigen, und es rankt sich einiges an mystischen Geheimnissen um sie. Teilweise hat die Geschichte, trotz vieler dramatischer Wendungen, etwas langatmig gewirkt, aber zum Ende hin wurde alles harmonischer, besser ineinander verknüpft, und ich wollte auf den letzten Kapiteln den Reader gar nicht mehr aus der Hand legen. Besonders gut hat mir gefallen, dass wir hier endlich mal ein Buch vor uns haben, in dem die Protagonisten nicht mit einem Fingerschnippen übereinander herfallen. Die Geschichte benötigt ihre Anlaufzeit, um zunächst das individuelle Verhalten der Charaktere zu klären, bis diese tatsächlich miteinander in Kontakt treten. Da waren solche coolen und lustigen Nebencharaktere wie Johannas Nachbarn und Jaroschs Brüder eine wertvolle Auflockerung.
Alles in allem hat mir das Buch trotz einiger kleiner Mängel gut gefallen, und auch mit dem Ende war ich sehr zufrieden. Wer gerne mal wieder etwas mit Magie lesen würde, ohne gleich seine beschauliche Welt verlassen zu müssen, und noch dazu Pferde mag, ist mit „Im Schatten deines Herzens“ sehr gut bedient.


© Drachenmond Verlag, Leverkusen
Autor: Kerstin Arbogast
Titel: Im Schatten deines Herzens
Preis: 4,99€ (E-Book) | 14,90€ (TB)
ISBN: ISBN: 978-3-95991-077-4
Verlag: Drachenmond Verlag
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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