Eigentlich ist Rosa in allen Belangen unscheinbar. Ihre schillernde, modeverrückte Mutter zwängt sie in die schlimmsten Outfits, ihre Sozialphobie beschert ihr regelmäßig Asthmaanfälle, und dann begegnet ihr auch noch auf einem Konzert die kurioseste alte Dame, die sie je gesehen hat. Als ihr dann auch noch eröffnet wird, dass eine magische Welt namens Salvya in größter Gefahr ist und sie gerade das Portal umgenietet hat, muss sie schleunigst etwas zur Rettung der Phantasiewelt beitragen. Gemeinsam mit Ali und Kai, den Musikern, stürzt sie sich in die gefährliche Mission – und stößt prompt auf Geheimnisse, die ihr ganzes Selbstbild verändern könnten …
Dieses Mal kremple ich die Rezension von hinten nach vorne auf. Wieso fragt ihr euch? Weil ich am Ende des Buches mit offenem Mund dasaß und die Autorin verflucht habe. Für dieses offene Ende, für dieses Ende, das keine Genugtuung war, das mich jetzt nicht mehr schlafen lässt, bis ich den zweiten Teil in die Finger bekomme! Mit „Rubinsplitter – Funkenschlag“ hat Julia Dessalles es geschafft, mich in eine chaotische, unberechenbare, phantastische Welt zu entführen, die ich nur zu gern mal mit eigenen Augen sehen würde.
Wieder einmal bin ich an eines der seltenen Bücher geraten, an denen ich einfach keine Kritik üben kann. Ich liebe die Charaktere mit all ihren Schrullen, ihren lustigen Eigenarten, ihren Erkenntnissen, die ihr Leben bereichern. Ich liebe Rosa, die aufgrund eines kleinen Gedächtnisverlusts den Namen Ruby erhält. Ich liebe die Art, wie man sie so wunderbar nachvollziehen kann, wie sie sich mausert, aus dem selbstkritischen Mädchen eine Powerheldin wird. Ich liebe die Entwicklung, die sie darstellt, ich liebe es, dass sie ein Vorbild für alle Teenies in der Pubertät ist, die erst noch zu sich selbst finden müssen.
Was ich besonders mochte waren auch die düsteren Seiten der Charaktere. Gerade an Kai und Ruby merkt man wirklich, dass sie nicht ganz von den Schatten ihrer Vergangenheit lassen können, und der Satz, der häufig fällt, das nicht so ist, wie es zu sein scheint (da gibt es auch einen wunderbaren Zungenbrecher im Buch!) trifft auf die Beiden völlig zu. Die lustigen Wortwechsel, die schnippischen Spitzzüngigkeiten zwischen ihnen machen das Buch noch um einiges amüsanter, und man versinkt sofort in den tollen Charakterkonstellationen.
Auch die Welt Salvya sowie ihre Entstehung sind phantastisch und schillernd ausgemalt, haben jedoch auch ihre Schattenseiten. Die ganzen kleinen, unmöglichen Dinge, die sich die Autorin hat einfallen lassen, waren zum Schreien komisch. USB-Stein? Säuselnüsse? Neonfarbene Eichhörnchen? Es gibt nichts, was es nicht gibt! Man kann für einige Stunden einfach die Welt um sich herum vergessen und völlig in Salvya verschwinden, weshalb mich das Buch auch sofort in seinen Bann gezogen hat.
Mir hat die Geschichte rund um Ruby und ihre phantastischen Begleiter sehr gut gefallen, und ich warte jetzt händeringend und aufgeregt hibbelnd auf Band zwei, denn das Ende war mir definitiv nicht genug! Unterdessen wandert „Rubinsplitter – Funkenschlag“ aber zu meinen Lieblingsbüchern.

© Drachenmond Verlag, Leverkusen
Autor: Julia Dessalles
Titel: Rubinsplitter – Funkenschlag
Preis: 4,99€ (E-Book) | 12,90€ (TB)
ISBN: 978-3-95991-046-0
Verlag: Drachenmond Verlag
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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