Lila Merriweathers Leben in Cloudburst Falls könnte wesentlich einfacher sein. Täglich schlägt sie sich mit den Monstern rum, die die Stadt bevölkern, verdient sich ihren Lebensunterhalt durch ihre Raubzüge, und schläft im Keller der Stadtbücherei – doch auf der anderen Seite hat sie immerhin noch ihre Magie. Zwar macht diese ihr Leben auch nicht gerade ungefährlicher, doch immerhin ist sie seit dem Tod ihrer Mutter in der Lage, sich selbst zu verteidigen. Ihre Fähigkeiten werden auf die Probe gestellt, als plötzlich ein Anschlag vor ihren Augen geschieht – direkt auf den Spross einer der Mafia-Familien, die Cloudburst Falls in ihrer Gewalt haben. Und dann soll Lila auch noch seine Beschützerin spielen …
Ich muss gestehen, der Auftakt der „Black Blade“-Reihe von Jennifer Estep lag nun schon seit Erscheinen des Buchs auf meinem SuB. Und ich könnte mich selbst dafür ohrfeigen, denn Lila Merriweather, die Protagonistin des Romans, ist eine Kick-Ass-Heldin nach meinem Geschmack.
Die Story an sich glänzt mit ihren vielen Facetten, den einfallsreichen Ideen der Autorin und viel Action. Lilas Mutter ist vor einigen Jahren gestorben und seitdem schlägt sie sich allein durch, arbeitet als Diebin für Mo, der ihr schließlich zu einem Posten bei den Familien verhilft, die die Stadt größtenteils unter ihrer Kontrolle haben. Wovon Lila jedoch gar nicht begeistert ist – und das lässt sie mit jeder Menge Sarkasmus heraus. Ohne Scham tritt sie den Sinclairs auf den Füßen rum, was vor Allem dem Familienoberhaupt Claudia nicht gefällt, die jedoch ihren Sohn Devon in Sicherheit wissen will – und Lila ist verdammt gut im Kampf.
Die Fantasyaspekte waren eigentlich im ganzen Buch recht gründlich gestreut und bewegen sich auf zwei Ebenen: Zum Einen gibt es da die Monster, die die Stadt bevölkern und viele Touristen anlocken, die das Spektakel sehen wollen, zum Anderen besitzen einige Menschen magische Fähigkeiten. So auch Lila, doch nicht jeder sollte ihr Talent kennen, da sie das in einige Schwierigkeiten bringen könnte…
Besonders gut gefallen hat mir die Leichtigkeit in Jennifer Esteps Schreibstil. Keine Dialoge haben sich erzwungen angefühlt, Lilas Gedankenwelt war sarkastisch, aber trotzdem clever. Ein wenig erinnerte sie mich an Rose Hathaway aus „Vampire Academy“. Lilas Dynamik mit den vielen Nebencharakteren wie ihrem guten Freund Mo, der kalten Claudia, oder selbst ihrem Pixie Oscar war immer etwas schräg, aber sehr unterhaltend, und jeder Nebencharakter hat seine eigene, gut ausgearbeitete Geschichte, was auch die Spannungskurve erhöht. Das einzige, was mir doch etwas sauer aufgestoßen ist, war der klischeevolle Antagonist im ersten Band. Die Motive für sein Handeln waren wie aus einem Superheldenstreifen, und das hat doch etwas von der Authentizität des Buchs weggenommen. Dafür habe ich es genossen, endlich mal wieder Jugendfantasy ohne eine erzwungene und völlig in den Vordergrund gedrängte Liebesgeschichte zu lesen. Zwar gibt es durchaus einen Love-Interest, aber ich mochte es, dass sich das langsam anbahnt und viel Zeit für die eigentliche Geschichte lässt.
Alles in Allem war der Auftakt der „Black Blade“-Reihe sehr überzeugend und hat mich trotz des schwachen Antagonisten mitgerissen. Der zweite Teil liegt schon bereit, und so wie es aussieht, wird der zumindest in dem Punkt garantiert mehr reißen können.

@ Piper Verlag, München
Autor: Jennifer Estep
Titel: Black Blade – Das eisige Feuer der Magie
Preis: 14,99€ (TB) | 11,99€ (E-Book)
ISBN: 978-3-492-70328-4
Verlag: ivi
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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