Eigentlich hatte Lila nur vor, Victor Draconi für seine Verbrechen büßen zu lassen und herauszufinden, was die Familie gegen die Sinclairs plant. Doch als Claudia als Oberhaupt ihrer Familie auch Lilas Namen für das jährliche Turnier der Klingen einträgt, kann sie nicht länger in den Schatten agieren. Ihre Kampfkunst ist schon bald ebenso gefragt wie ihr messerscharfer Verstand, als auch noch verstümmelte Leichen von Monstern in Cloudburst Falls auftauchen und jemand das Turnier zu sabotieren scheint. Doch wer ist so versessen auf den Ruhm, dass er über Leichen geht?
Nachdem ich letzten Monat endlich den ersten Teil der „Black Blade“-Reihe von Jennifer Estep gelesen habe, und den zweiten als Rezensionsexemplar bekam, konnte ich diesen jetzt auch wegsuchten. Auch der zweite Band konnte mit dem Vorgänger mithalten, wenn es auch einige Kritikpunkte gab.
Auch in diesem Band begegnen wir den bekannten Charakteren, und erfahren aus Lilas Sicht, wie die Clan-Fehden in Cloudburst Falls voranschreiten. Der Fokus liegt nun jedoch auf dem Turnier der Klingen, einem Wettkampf, der jährlich zwischen den Familien stattfindet und den Deah Draconi jahrelang gewonnen hat.
Die Grundsituation des Romans gewinnt durch den Wettkampf einiges an Dramatik. Nach dem Ende von Teil war damit zu rechnen, dass Lila nach Wegen suchen wird, um Victor Draconi eins auszuwischen, und was eignet sich da besser, als seine Kinder in diesem Spektakel zu schlagen? Die Fehde zwischen den Familien zieht sich als roter Faden durch das gesamte Buch, und man erhält neue Einblicke in die Geschichten der Charaktere, vor Allem in die Vorgeschichten rund um Lilas Mutter, Claudia, Mo und ihre Generation. Gerade dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen und hat die Action, die vor Allem in den Wettkämpfen herrscht, etwas aufgelockert.
Jennifer Esteps jugendlicher, leichter Schreibstil hat ihr ebenfalls wieder einen Pluspunkt gesichert, auch wenn ich an einigen Stellen wirklich etwas gelangweilt war, da einige Wiederholungen drin sind. Als Leser brauche ich nicht wirklich zum zwanzigsten Mal zu hören, welche Speckberge Lila verschlingt – dies war vielleicht zwei bis drei Mal als Running Gag lustig, aber selbst das wird doch ziemlich öde, wenn es dauernd thematisiert wird. Allerdings haben Lilas freche Sprüche und ihr Sarkasmus wieder einmal dafür gesorgt, dass ich über solche Kleinigkeiten hinwegsehen konnte. Auch die gut aufgebaute Spannungskurve im Buch hat mich überzeugen können, wenn auch recht früh durch einige Andeutungen klar wurde, wer hinter den mysteriösen Morden in Cloudburst Falls steckt und wozu diese dienen. Das Ende hingegen war eine ziemlich Überraschung, und so habe ich es nicht kommen sehen.
Der Punkt, der mich aber wirklich nicht überzeugen kann, ist die dermaßen erzwungene Liebesgeschichte. Lila schwärmt für Devon, Devon schwärmt für Lila – dabei wechseln die Beiden so gut wie nie ein Wort miteinander, das sich nicht um Familienangelegenheiten sondern Persönliches dreht! Für mich ist das einfach nicht überzeugend, weshalb ich diese Stellen einfach nicht genießen konnte. Die andere Liebesgeschichte, die in diesem Teil weitergeführt wird, ist schon viel mehr nach meinem Geschmack, und ich würde mir wünschen, dass da noch mehr dazu im dritten Band kommt.
Alles in allem war „Black Blade – Das dunkle Herz der Magie“ eine gelungene Fortsetzung mit kleinen Schwächen, die mich trotzdem gut unterhalten hat.

© Piper Verlag, München
Autor: Jennifer Estep
Titel: Black Blade – Das dunkle Herz der Magie
Preis: 14,99€ (TB) | 11,99€ (E-Book)
ISBN: 978-3-492-70356-7
Verlag: ivi
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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