Siebzehn Jahre lang zehrt North von seinem Wunsch nach Vergeltung – Rache für den Tod seiner Schwester, die von einem Menschenhändlerring über die Grenze nach Mexiko verschleppt wurde. Dies kann ihm Jill zwar nicht zurückbringen, aber immerhin hätte er die Befriedigung, die sich mit den lauteren Mitteln des Gesetzes nicht verschaffen lässt. Als ihm ein ominöser Anrufer anbietet, dieses Vorhaben auch noch zu entlohnen, führt seine neue Spur North direkt auf die Fährte von Derek McJohnson. Doch bevor er sich an seinem alten Feind rächen kann, muss er erstmal der Versuchung widerstehen, die sich Julie nennt – und ausgerechnet die Tochter seines Erzfeindes ist …
Nachdem ich von Maddie Holmes schon „Riverside“ gelesen habe, war ich unheimlich gespannt auf ihr neuestes Werk, „Kissing Death – Verliebt in einen Killer“. Die Autorin hat sich damit ins Genre des Romantic Thrill gewagt, allerdings muss ich gestehen, dass ich bei „Riverside“ deutlich mehr Lesevergnügen hatte, als bei ihrem jüngsten Buch.
„Kissing Death – Verliebt in einen Killer“ beginnt mit einer Rückblende seitens North, in dem die Ereignisse, die zu seiner Suche nach dem Verschlepper seiner Schwester führen, näher beleuchtet werden. Der Anfang war aufreibend und mitreißend, man konnte sofort mit den vielen Emotionen der Charaktere mitfühlen und wurde förmlich hineingesogen in Norths Welt. Hierbei erfährt man direkt wichtige Informationen über die Charaktere, ohne damit überschüttet zu werden, ein sehr schöner Kunstgriff für den Anfang, der mich begeistern konnte.
Leider bleiben die Charaktere den Rest des Buchs über eher in ihrer Entwicklung stehen, als fortzuschreiten. Siebzehn Jahre werden übersprungen, dann vollzieht sich auch die Handlung so rasant, dass ich als Leser manchmal das Gefühl hatte, es hätte doch noch mehr Input sein können. North ist auf der Suche nach McJohnson förmlich besessen, als er jedoch Julie begegnet, sprühen zwischen ihnen sofort die Funken. Einerseits hat mich die Beziehung der Beiden auch mitreißen können, da sie von so vielen Schwierigkeiten geprägt ist, andererseits hat sie mir aber auch etwas Bauchschmerzen bereitet. Julie ist für ihre 23 Jahre doch recht naiv und sehr vertrauensselig, wobei man am Anfang eher den Eindruck hatte, dass sie mit beiden Beinen fest im Leben steht. Mir fehlten zwischen ihr und North nicht die mitreißenden Emotionen, die waren definitiv da, sondern eher das Drumherum und das Miteinander. Liebe auf den ersten Blick ist zwar schön, aber es braucht in meinen Augen doch mehr Verbindung als Norths Konflikt zu ihrem Vater.
Abgesehen davon hat mir auch Maddie Holmes Schreibstil in den heißeren Szenen nicht so gut gefallen wie in „Riverside“. Was sie dort feinfühlig und sehr einnehmend beschrieben hat, war in „Kissing Death“ zwar ebenfalls heiß, aber an manchen Stellen für meinen Geschmack schon etwas plump. Da hoffe ich doch, dass sie es beim nächsten Buch wieder etwas einfühlsamer angeht.
Gerade zum Ende der Story kam nochmal eine ordentliche Prise Spannung rein, und der Epilog schlägt auch nochmal mächtig auf die Tränendrüse. Man fiebert mit North mit, allerdings war mir der Konflikt schließlich doch etwas zu schnell abgearbeitet. Das Buch ist mit seinen 250 Seiten ohnehin recht kurz, da hätte es für meinen Geschmack noch ein paar der actionreichen Szenen sein dürfen, die die Autorin am Ende sehr gut eingebaut hat.
Alles in allem war „Kissing Death – Verliebt in einen Killer“ eine gute Unterhaltung, reicht jedoch in meinen Augen nicht an Maddie Holmes‘ Debüt bei Romance Edition heran. Trotzdem ist es mit seiner rasanten Schreibweise und der gut durchstrukturierten Geschichte das Lesen wert.

© Romance Edition, Niklasdorf
Autor: Maddie Holmes
Titel: Kissing Death – Verliebt in einen Killer
Preis: 3,99€ (E-Book) | 12,99€ (TB)
ISBN: 978-3903130067
Verlag: Romance Edition
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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