Niemals hätte Lynn gedacht, dass ihr siebzehnter Geburtstag so seltsam verlaufen würde. Eigentlich hatte sie mit fadem Kuchen und der Abneigung der Heimbewohner gerechnet – aber bestimmt nicht damit, dass ihr Arm anfängt zu leuchten. Als dann auch noch ein sprechender Waschbär auftaucht und sie herausfindet, was es mit dem Sternbild auf ihrem Körper auf sich hat, verändert sich ihre ganze Welt. Und der Mondkrieger Juri hält auch noch einige Überraschungen für seine Prinzessin bereit …
Was soll man zu einem Buch sagen, dass einem das Herz auf scherzhafteste Art und Weise rausgerissen hat, das man aber trotzdem abgöttisch liebt? Die „Mondprinzessin“ von Ava Reed ist mein erstes Buch für diesen Monat und hat direkt einen starken Posten für den Favoritenstatus. Mein Herz hat sich immer noch nicht von dieser Folter erholt, aber eine Selbsthilfegruppe würde definitiv helfen, um mit der emotionalen Wucht des Buches fertig zu werden.
Die Charaktere passen perfekt in die Story rein. Lynn war von Anfang an sehr sympathisch, ihre Vorgeschichte und ihre Art haben sich hervorragend eingefügt. Ihre anfangs etwas pessimistische Art, ihre Zurückhaltung und ihre Nervosität haben eine unheimliche Wandlung durchgemacht. Aus dem unsicheren Mädchen wurde eine starke Anführerin, die für ihre Überzeugung kämpft. Der Waschbär Tia ist dabei ihre süße Gefährtin und hat mich immer wieder zum Lachen gebracht, weil sie wirklich entzückend ist. Die Dialoge im Buch laden auch immer wieder dazu ein, die Chemie zwischen den Charakteren zu spüren, vor allem wenn Juri auf Lynn trifft. Oftmals sind mir Geschichten, in denen sofort ersichtlich ist wo der Love-Interest liegt, nicht besonders sympathisch, aber hier hat einfach alles sofort gepasst. Ich habe so sehr mit den Charakteren mitgefiebert, ihre Geschichte hat mich sofort einnehmen können.
Auch die Story an sich ist nur so an mir vorbeigeflogen. Ava Reed hat ein sehr angenehmes Erzähltempo in dem Buch verarbeitet, was die Geschichte spannend hält und den Leser nicht unbedingt mit allen Infos überschüttet, sondern alles nach und nach bekannt gibt. Lynn muss sich ebenso wie wir Leser zunächst an die neue Welt gewöhnen, auf die sie katapultiert wird. Deshalb waren auch die Beschreibungen des Mondes sehr hilfreich und zudem so fantasievoll, dass ich gar nicht aufhören konnte, davon zu träumen. Zu gerne hätte ich diese wunderschöne Fantasiewelt selbst einmal gesehen, denn die Beschreibungen habe ich förmlich in ihrer Pracht inhaliert.
Generell empfand ich die fantasievollen Beschreibungen als sehr ansprechend und innovativ. Auch die Entstehungsgeschichte der Sternenkinder, alle kleinen Details und Hintergrundinfos waren mit viel Liebe ausgearbeitet und haben viel Platz zum Staunen gelassen. Auch die kleinen, gedichtähnlichen Gedankenfragmente am Anfang jedes Kapitels waren sehr verträumt und haben einige Markierungen als Lieblingsstellen bei mir bekommen.
Das Ende war schließlich wirklich unerwartet und zerstörerisch. Es ist eine emotionale Achterbahnfahrt, man wird einfach mitgerissen und weiß schließlich gar nicht, wie man damit umgehen soll – es ist ganz anders als erwartet, und Ava versteht sich wirklich darauf, das gesamte Buch über immer wieder falsche Fährten zu legen, die am Ende aufgeklärt werden. Ich konnte es kaum glauben, aber im Nachhinein empfand ich das Ende als sehr passend, auch wenn meine Gefühle nun definitiv eine Erholungspause benötigen. Trotzdem ist die „Mondprinzessin“ frisch, neu und innovativ, und eignet sich hervorragend zum Träumen und Lieben.

© Drachenmond, Leverkusen
Autor: Ava Reed
Titel: Mondprinzessin
Preis: 3,99€ (E-Book) | 12,00€ (TB)
ISBN: 978-3-95991-316-4
Verlag: Drachenmond
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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