Als ob Alanas Leben als Privatdetektivin mit einer besonderen Vorliebe für Unglück nicht schon schwer genug wäre, tauchen in Santa Fe immer mehr blutleere Leichen auf. Natürlich taucht der attraktive Ermittler Dylan Shane genau dann auf, wenn es dem Tollpatsch auf zwei unsicheren Beinen am wenigsten passt. Wie soll sie ihm verschweigen, dass sie über den Köpfen der Menschen rote Ziffern sieht, die die restliche Lebenszeit anzeigen? Während Alana langsam begreift, dass ihre Stadt ebenso wie sie längst nicht so normal ist, wie sie dachte, spitzt sich die Lage bedrohlich zu – und bringt das Leben ihrer Liebsten in Gefahr…
Schon lange hatte ich mir vorgenommen, endlich ein Buch von Nina MacKay zu lesen, deren Humor – wie ich jetzt bestätigen kann – wirklich einzigartig ist. „Plötzlich Banshee“ ist schließlich das erste Buch aus ihrer Feder geworden, das ich verschlungen habe, und es wird definitiv nicht mein letztes bleiben.
Die Geschichte beginnt mit Alana, einer mehr oder weniger erfolgreichen Privatdetektivin, die über Zugdächer springt, um wildfremde Menschen zu retten. Ganz normal, wenn man die Lebensuhren aller sehen kann, die um einen herum sind. Alana ist so ziemlich die skurrilste Protagonistin, die man sich vorstellen kann, und die lebende Katastrophe, die über die Erde walzt. Kein Wasserspender ist vor ihr sicher, und wenn Dylan, der Ermittler der Polizei, am selben Fall wie sie beschäftigt ist, rast sie nur von einem Unglück ins Nächste. Dabei ist Alana trotzdem so liebenswert und nachvollziehbar, dass man wirklich mit ihr mitfühlt. Für mich war sie die beste Figur des gesamten Buches, und ihre Gedankenwelt hat mich ebenso oft wie ihre schrägen Aktionen zum Lachen gebracht. Hello Kitty-Unterwäsche inklusive!
Auch die Nebencharaktere, die die Geschichte weitgehend vorantreiben und Alana oftmals den richtigen Weg weisen, sind größtenteils gut ausgearbeitet und haben viele kleine Details, die sie einzigartig machen. Besonders Clay, der Leprechaun und Alanas Mitbewohner/bester Freund/Seelenverwandter, heitert den Leser das Buch über auf und spielt zudem eine ziemlich wichtige Rolle. Er ist eigentlich der Antrieb, den unsere Protagonistin braucht, und steht damit oftmals ebenso im Zentrum des Geschehens wie sie. Dabei ist er ungemein lustig, einfühlsam, und man wünscht sich selbst, ihn zum Freund zu haben. Auch die anderen Charaktere wie Trinity, Siri oder Morgan haben einiges in Petto und bringen immer wieder Schwung ins Buch.
Einige Fragen sind trotz des rasanten und gut durchdachten Finales weiterhin offen geblieben. Gerade zum Ende hin ging es mir dann etwas zu schnell, wobei einige Punkte auf der Strecke geblieben sind. Und auch die kurzen Sichtwechsel zwischendrin fand ich irgendwann eher hinderlich als hilfreich, weil man vollkommen aus Alanas Sicht gerissen wurde und plötzlich für einen kurzen Abschnitt bei jemand anderem ist. Dies sind jedoch nur kleine Mängel und trüben trotzdem nicht den Spaß, den man an diesem lustigen und doch sehr emotionalen Buch hat. Sollte es eine Fortsetzung geben (was ich stark hoffe!) wäre ich auch glücklich, noch mehr über die magischen Wesen zu erfahren, die bisher noch kaum zur Geltung kamen.
Alles in allem ist „Plötzlich Banshee“ eine gut durchdachte, witzige und rasante Story mit liebenswerten Charakteren und einem erstaunlich emotionalem Ende.

© Piper ivi, München
Autor: Nina Mackay
Titel: Plötzlich Banshee
Preis: 12,99€ (E-Book) | 15,00€ (TB)
ISBN: 978-3-492-70393-2
Verlag: ivi
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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