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Sina Esche ist eine Außenseiterin. Den Kopf voller Fantasien lebt sie ein überschaubares Leben, als eines Tages ihre Welt im wahrsten Sinne des Wortes zerbricht und sie erkennt, dass einige ihrer Fantasien mehr als bloße Hirngespinste sind. In der magischen Welt Elvastron, dem Zentrum des Weltengefüges, gerät sie zwischen die Fronten eines seit unzähligen Äonen tobenden und alles vernichtenden Krieges zwischen den Völkern der Alben und Elfen und muss dabei nicht nur um ihr eigenes Überleben kämpfen, sondern auch um die Existenz aller Welten. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge, und in Elvastrons düsterer Vergangenheit schlummern die Überreste einer verlorenen Zivilisation, mit deren Untergang der Krieg einst begann – und deren letzte und erste Nachfolgerin Sina ist, deren Name nun Shimounah – die Lichtlilie – lautet.
Miep.
Nein, mal im Ernst, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
In Schattenlicht laufen so viele Handlungsstränge parallel und kreuzen sich hin und wieder, dass es meinen Gedanken auch noch zwei Tage nach Ende des Buches nicht anders geht. Es herrscht totales Chaos. Ich versuche, es zumindest einmal halbwegs zu ordnen.
Schattenlicht ist erst der Auftakt zu ich weiß gar nicht wie vielen Bänden der Shattered-Saga. Die Geschichte rund um Sina Esche alias Shimounah spielt zum großen Teil in Elvastron, nachdem die Erde wie wir sie kennen bereits im ersten Kapitel zerbricht und untergeht (nein, das ist kein Spoiler, das steht im Klappentext). Aber mal ehrlich, wir alle kennen Autoren, die in ihren Büchern für einige Tode sorgen (das beste Beispiel ist da wohl George R. R. Martin), aber ich hab noch nie erlebt, dass in einem Buch gleich im ersten Kapitel die komplette Weltbevölkerung minus eins dran glauben muss. Und dann auch noch so! Da wurden definitiv schon die ersten Tränen vergossen. Immerhin verliert Sina/Shim alles.
Ab dann werden die Tränendrüsen mal einen Moment verschont und bekommen eine kleine Verschnaufspause. Allerdings läuft Shimounahs Eingewöhnung in Zi’kôràz (der Hauptstadt des albischen Reiches)gefühlt kurzen -faktisch aber viel längeren- Zeitraum. Ich will nicht sagen, dass ich die Stelle aufgrund der wenigen Handlung langweilig fand, aber im Vergleich zum restlichen Geschehen auf den folgenden 600 Seiten war es schon etwas schwächer. Vor allem wenn man sich vor Augen ruft, wie wenig in dem fast halben Zyklus (Zeit) passiert ist.
Womit wir auch schon beim nächsten Thema wären, von dem ich absolut begeistert bin: Das Tales of Elvastron-Universum.
Es ist nicht nur eine komplett neue Welt, die den Leser in der Shattered-Saga erwartet und in der High Fantasy auf Science Fiction trifft. Es existiert eine komplett neue eigene Sprache und eine eigene Zeitrechnung (die am Anfang zugegeben etwas verwirrend sein kann, aber man gewöhnt sich daran). Die Textstellen auf Ni’sînskh werden immer direkt übersetzt und, auch wenn sich die Sprache durch das ganze Buch zieht, da es quasi die Landessprache ist, halten sich die fremdsprachigen Sätze in Grenzen. Auch wenn ich persönlich das richtig toll fand. Eigene Fantasysprachen in Büchern sind aber nicht immer unbedingt jedermanns Sache.
Bei der Zeitrechnung kam ich hin und wieder kurz ins Stocken. Manch einer würde sich vermutlich im Lesefluss gestört fühlen, andere würden das einfach überlesen. Mir hat es nichts ausgemacht, aber jedesmal, wenn von Teilen und Augenblicken und Zyklen die Rede war, hab ich es grob in unsere Einheiten umgerechnet, ging einfach nicht anders, und ich war jedes Mal geschockt, wie viel Zeit eigentlich nach menschlichen Maßstäben vergangen ist. Ich muss sagen: Alben haben ein ganz schön seltsames Zeitverhältnis. Aber das geht wohl mit einer so langen Lebensdauer einher.
Elvastron an sich ist einfach nur faszinierend. Ich hab im Vorfeld bereits mehrere Bilder und Grafiken der Autorin gesehen, wie sie sich alles dort vorstellt, und ich war davon schon begeistert. Im Buch selbst hat sich an der Begeisterung nichts geändert und ich will unbedingt in diese wahnsinnig tolle Welt reisen. Leider fehlt mir ein Portal oder die Kenntnisse, selbst eins zu schaffen wie gewisse Alben. Aber mal ehrlich: Hängende Wälder, schwebende Felsen, die Feuerpassagen, ein an der Decke hängender Ozean… Wer würde das nicht gern sehen und selbst erleben? Von den Feuerpassagen mal abgesehen, die sind ein bisschen heiß.
Was den Schreibstil angeht, wird er für die meisten vermutlich gewöhnungsbedürftig sein. Auch für mich. Es ist einfach komplett anders als alles, was ich bisher gelesen hab. Aber anders bedeutet nicht schlecht.
Es ist die meiste Zeit aus Shims Perspektive in der ersten Person geschrieben, zwischendurch bekommen auch andere Charaktere wie Tahîr, Kaitò oder Maurëa und noch ein paar andere. Allerdings sind das immer nur kürzere Abschnitte aus Sicht der dritten Person. Man kann relativ leicht erkennen, wer gerade redet oder denkt und zumindest ich hatte mit dem switchen zwischen den Sichten keine Probleme.
Shims Sicht ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig, wie bereits gesagt. Sie ist ein totaler Nerd (Anspielungen auf jegliche Filme, Serien und/oder Bücher sind also vorprogrammiert, Spoiler hab ich jedoch glücklicherweise nicht gefunden) und flucht viel. Also wirklich verdammt viel. Damit treibt sie gewisse Personen regelmäßig in den Wahnsinn, ich hingegen finde das lustig. Es ist nur sehr umgangssprachlich und so ziemlich genau das, was die meisten beim Schreiben vermeiden, aber Shim denkt eben auch wirklich wie sie redet und umgekehrt. Ich finde, dass das eins der Dinge ist, die sie zu einer interessanten Protagonistin machen.
Was das Brechen von Herzen angeht, hat Larissa definitiv bewiesen, dass sie dazu mehr als nur ein bisschen in der Lage ist. Es gab Stellen, da hätte ich heulen können (okay, ich HAB geheult… Wie ein Wasserfall teilweise. Wie gut, dass es Tempos gibt). Mal ehrlich, wie kann man seine Leser 5% vor Schluss so dermaßen schocken?! Ich hätte ja eigentlich nichts anderes erwarten können, nach dem, was schon im Buch passiert ist, aber schlimm war es trotzdem.
Wer etwas anderes als Mainstream High-Fantasy oder Science-Fiction lesen möchte, sollte sich Schattenlicht definitiv zur Hand nehmen. Ich finde mit der altertümlichen High-Tech-Welt hat Larissa eine super Mischung aus beidem geschaffen und wer Klischees sucht, wird außerdem kaum welche finden (erst recht nicht, wenn ich daran denke, was ich schon über die Folgebände weiß. Hach, ich freu mich schon so!).
Ich kann es kaum erwarten, bis endlich Band 2 erscheint. LARISSA, schreib schneller!
Dennoch gibt es (noch) keine vollen 5 Sterne für das Buch. Bei so vielen geplanten Folgebänden (ich hab vergessen, wie viele es sind) sollte schließlich auch noch Platz nach oben bleiben, denn ich gehe davon aus, dass mich die Fortsetzungen ebenso umhauen werden wie Teil 1 es getan hat.
Und an dieser Stelle nochmal: DANKE, Lar, für die tolle Zeichnung in meinem Print. Ich liebe IHN!! (Darf leider noch nicht verraten, wer er ist, aber er ist toll!)
Autor: Larissa Moritz
Titel: Shattered World – Schattenlicht
Seiten: 680 Seiten
Preis: 4,99€ (E-Book) | 17,99€ (TB)
ISBN: 978-3839113349
Verlag: –
Das Buch findet ihr bei Books on Demand.
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