Ein Verkehrsunfall, ein ungewöhnliches Vorstellungsgespräch, und schon sitzt man in einem neuen Job mit einem attraktiven, arroganten Mistkerl von Chef: So hatte sich Natalie ihren Neustart in Houston nicht vorgestellt. Und erst recht hat sie sich nicht ausgemalt, dass Hunter McVeigh ganz andere Gründe hat, sie zu einer Geschäftsreise nach Europa mitzunehmen, als er anfangs eingesteht. Im Palace of Pleasure will er gemeinsam mit Natalie heißen Vorlieben auf den Grund gehen – bis sie sich in einem Liebesspiel verirren, das tiefer reicht, als sie beide je erwartet hätten …
Was soll ich mehr sagen, als: WOW, war das heiß! Beim Januar-Titel von Romance Edition hatte ich anfangs doch leichte Zweifel, ob das Buch etwas für mich wäre. Immerhin bin ich sonst nicht unbedingt die, die direkt auf Erotik anspringt. Ein paar heiße Szenen sind für mich in Ordnung, müssen aber nicht unbedingt sein – daher war Bobbie Kitts „Palace of Pleasure“ etwas ganz Neues und ein waghalsiger Versuch, in ein neues Genre zu rennen. Und es hat sich mit jeder Seite mehr gelohnt!
Was ich von der Story erwartet habe, wurde mir erst beim Lesen klar: Nicht nur die erotischen Szenen, sondern eine sorgfältig angelegte Geschichte drumherum, in die sich alles gut einfügt. Genau das hat Bobbie Kitt damit auch gehalten. Natalie hat eine glaubwürdige Vorgeschichte und einen guten Grund, in Houston zu sein, wo sie auf Hunter, ihren arroganten Boss treffen kann. Dass das Verhältnis der beiden von Anfang an blendend aussieht, kann man wirklich nicht sagen, aber ich fand es sehr entspannend zu sehen, durchweg logisch die Entwicklung ihrer Charaktere und der Chemie zwischen ihnen war. Beide haben doch eine gewisse Anziehung zueinander, die man als Leser durch die wechselnden Sichten deutlich mitbekommt.
Die Charaktere sind jedoch sicherlich das, was die Handlung so stark und gefühlvoll erscheinen lässt. Natalie war für mich eine der sympathischsten Protagonisten der letzten Zeit, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, da ihre Gedanken manchmal ein wenig überstürzt und planlos waren. Allerdings war sie so ein liebevolles Chaos auf zwei Beinen, dabei stark, emanzipiert und experimentierfreudig, dass sie sich deutlich von den stinknormalen Mauerblümchen abhebt, die das Genre normalerweise dominieren. Ihre lustigen Sprüche gehen Hunter so einige Male auf den Geist, und obwohl er nicht unbedingt mein Typ wäre, konnte ich auch ihn und seine Aktionen gut verstehen. Sein Hintergrund ist gut ausgearbeitet und beeinflusst seinen Charakter maßgeblich, sodass seine Reaktionen und seine Stimmungen Hand und Fuß haben.
Aber was wäre ein Erotikroman ohne die Erotik? Und damit wären wir an dem Punkt, den Bobbie Kitt so meisterhaft gelöst hat. Niemals hätte ich erwartet, dass mich der Palace of Pleasure so mitreißen könnte, dass ich durch den Schreibstil und die außergewöhnlich heißen, expliziten, aber niemals zu vulgären Worte so gut in die erotischen Szenen hineinfinden könnte. Je besser sich Natalie und Hunter kannten, desto deutlicher wurde mir, wie viele Tabus auch beim Schreiben gebrochen werden können. Ich konnte sehr einfach abtauchen in diese neue Welt, in einen Club der besonderen Art, der mit interessanten Beschreibungen und vielen Details gut ausgemalt war.
Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen: Ich will mehr! Mehr von Bobbie Kitt, mehr vom Club der Milliardäre, mehr von den interessanten Charakteren, den guten Geschichten und diesem heißen Stoff. „Palace of Pleasure – Club der Milliardäre“ ist definitiv eine gute Lektüre für alle, die gut geschriebene Erotik stehen.

© Romance Edition, Niklasdorf
Autor: Bobbie Kitt
Titel: Palace of Pleasure – Club der Milliardäre
Preis: 4,99€ (E-Book) | 12,99€ (TB)
ISBN: 978-3-903130-18-0
Verlag: Romance Edition
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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