Mit ihren besonderen Fähigkeiten hat Emma es ihr ganzes Leben lang nicht leicht gehabt. Von ihrer Mutter dazu erzogen, ihre Kräfte zu kontrollieren, muss sie plötzlich auf eigenen Beinen stehen. Doch als sie zu ihrem Vater zieht und sich an einer neuen Elite-Schule für Begabte behaupten muss, wird sie auch noch mitten in eine Gruppe aus Rebellen gezogen. Diese wollen gegen den Schulleiter und Sensus Corvi vorgehen. Kann sich Emma darin sicher sein, wer für ihr Wohl kämpft? Und welcher Seite gehört ihr Herz?
Selten fiel mir eine Bewertung so schwer wie bei diesem Buch. Nicht, weil ich zwiegespalten bin – nein, weil „Chosen – Die Bestimmte“ für mich einfach ein absoluter Fehlgriff war. Ich quäle mich jetzt seit gut einem Monat an diesem Titel herum und bin doch nur bis zur Hälfte gekommen, bevor ich den Entschluss gefasst habe, es abzubrechen. Sowas fällt mir immer sehr schwer, allerdings konnte ich Rena Fischers Titel wirklich nichts abgewinnen.
Die Protagonistin Emma fand ich in den ersten Kapiteln noch ganz interessant. Ihre Gabe des Emotionentauchens erlaubt ihr, in die Gefühlswelt anderer einzudringen. Allerdings habe ich selten eine Protagonistin gehabt, die mich mit ihrer Unentschlossenheit dermaßen genervt hat. Emma war mir die ganze Zeit über ein zu passiver Charakter, ließ sich mehr in die Dinge hineinschubsen, als dass sie wirklich auf ein Ziel hingearbeitet hat. Dass sie von mehreren Jungs umschwärmt wird, wobei der eine dann natürlich sofort die große Liebe ist, hat es nur noch schwieriger gemacht, sie nachzuvollziehen. Mit Aidan, dem Ziehsohn ihres Vaters, hat sie eher zickige Gespräche, während er sie bevormundet, trotzdem ist er ein absoluter Traumtyp. Jared, ein Rebell vom Horusring, wechselt kaum drei Worte mit ihr und ist schon verliebt – was irgendwie auch auf Gegenseitigkeit beruht. Dean, ein ebenfalls heißer Typ aus der Schule, kann natürlich auch nicht von ihr lassen. Und Faye, die angeblich Emmas neue Freundin auf der Schule ist, kommt so selten vor, dass sie zu einer Statistin mutiert, die nur dazu da ist, Emma aus der Patsche zu helfen, wenn die nicht weiter weiß. Generell fehlte es mir bei den Charakteren leider völlig an Tiefe, was bei den Erwachsenen nur unwesentlich besser wurde.
Die Geschichte hat mich einfach nicht packen können. Für meinen Geschmack war es zu viel Teeniedrama von Emmas Seite aus, gemischt mit viel Instalove und einem Plot, dessen Absicht ich bis zur Mitte hin nicht erkennen konnte. Mir hat leider der rote Faden gefehlt, der durch das Buch führt, denn mir wurden eher die Ziele der zwei Parteien klar, Sensus Corvi und der Horusring, als die Ziele der Protagonistin, die zwischen den beiden steht. Nennenswert ist natürlich auch, dass Emma sich immer wieder von Aidan hinters Licht geführt fühlt, weil der eigentlich die Oberzicke der Schule datet. Der Plot hatte für meinen Geschmack einfach keine Dynamik, wenn mal Action aufkam, die ich dann sogar himmelhoch jauchzend begrüßt habe, war sie nach ein paar Seiten wieder abgeflaut und es ging zurück zu Emmas Alltag. In dem werden auch die Gaben recht selten genutzt – insgesamt leider eine Enttäuschung für mich.
Was man der Geschichte noch zugute halten muss: Rena Fischer hat wirklich einen schönen, flüssigen Schreibstil, allerdings hat der nichts mehr daran retten können, dass mich das Buch wirklich stellenweise so auf die Palme getrieben hat, dass ich nicht mehr weiterlesen kann. Die Grundidee war gut, aber für mich persönlich war diese Lektüre einfach ein absoluter Fehlgriff.
Autor: Rena Fischer
Titel: Chosen – Die Bestimmte
Preis: 12,99€ (E-Book) | 16,99€ (HC)
ISBN: 978-3-522-50510-9
Verlag: Planet!
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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