Jahrelang in einer Einrichtung für mental kranke Menschen lebend, erfährt Snow von ihrer Bestimmung, als sie dem Entführer ihres Freundes Bale durch einen Spiegel folgt. Im Königreich Algid herrscht dank König Lazar ein ewiger Winter – ein Winter, dessen Prophezeiung auch Snow betrifft. Ihre Mächte über den Schnee könnten alle retten oder in die Verderbnis stürzen …
Was. War. Das. Denn?! Als ich von Thienemann den Titel „Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ erhielt, war ich wirklich neugierig auf diese Märchenadaption von Schneewittchen. Doch nach dieser Lektüre weiß ich wirklich nicht, was ich da gerade eigentlich gelesen habe. Denn mit so einem Buch habe ich nicht gerechnet.
Was ich da bekommen habe, war nämlich eher ein Mischmasch aus „Schneewittchen“, „Die Schneekönigin“, „Alice im Wunderland“ und einem monströsen Elsa-Verschnitt. Ich verstehe einfach den Sinn dieses Buchs nicht. Die Protagonistin kam mir ebenso wie die weiteren Charaktere extrem flach vor. Sie ist irre. Dann ist sie irre mit Superschneekräften. Und sie beißt. Aber mehr ist mir von Snow nicht im Gedächtnis geblieben, dank ihrer Entscheidungen, die eigentlich keine sind.
Flatterhaft ist noch dazu, denn hier haben wir nicht nur eine Liebesgeschichte, auch nicht zwei, sondern ein ganzes Liebesviereck! Ernsthaft? Muss das sein? Ich habe bei keiner einzigen dieser „Beziehungen“ wirklich etwas gefühlt, Snow war für mich einfach ein extrem seltsames Mädchen mit Entscheidungsschwierigkeiten.
Noch dazu konnte ich einfach keine klare Linie erkennen. Der Schreibstil macht die Geschichte extrem sprunghaft, auch das Worldbuilding fand ich durch die extrem hohen Erzählanteile eher schwach. Snow ist natürlich die Auserwählte, die Prophezeite, the special snowflake – wortwörtlich. Ihre Eiskräfte fand ich zwar ansatzweise cool, aber es hat mich extrem an Elsa erinnert und auch die restlichen Märcheneinflüsse waren eher zusammengewürfelt und für mich nicht wirklich passend.
Das, was mich aber wirklich aufgeregt hat, war der Anfang. Denn ganz ehrlich: Wenn eine 6-Jährige versucht, durch einen Spiegel zu gehen (wie auch immer das funktionieren soll – so einfach brechen die eigentlich nicht und durch die Rückwand kann sie schlecht laufen), schiebt man sie dann gleich in eine Einrichtung ab, in der sie dann noch zehn weitere Jahre für nicht lebensfähig erklärt und unter Medikamente gesetzt wird, die sie nach den sieben Zwergen benennt. Ich habe wirklich in kaum einem Buch eine dermaßen unrealistische Darstellung von Psychatrien gelesen, und noch dazu eine dermaßen unsensible.
Alles in allem war „Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis“ für mich einfach ein extrem unterirdischer Titel, den ich definitiv nicht weiterempfehlen würde. Ich habe mich von vorne bis hinten durchgequält und konnte einfach nichts Positives daran finden.

© Thienemann, Stuttgart
Autor: Danielle Paige
Titel: Snow – Die Prophezeiung von Feuer und Eis
Preis: 17,99€ (HC) | 14,99€ (E-Book)
ISBN: 978-3-522-20237-4
Verlag: Thienemann
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.