Oder: Wenn Quantität Qualität ersetzt
Als ich geplant hatte, den Artikel zu schreiben, hatte ich nur einen Verlag im Kopf. Allerdings hat mich ein sehr langes Skypeonat mit Klaudia von HerzdeinBuch zum Nachdenken gebracht und jetzt stehen mindestens drei bis vier Verlage auf der Liste derer, auf die die Überschrift dieses Posts leider zutrifft.
Gleich vorneweg: Ich werde in diesem Post – auch wenn es mir manchmal eventuell schwer fällt – keine Verlagsnamen nennen. Denn Sinn und Zweck dieses Artikels ist es nicht, Verlage schlecht zu machen, sondern euch (und vielleicht auch ein paar Verlage, insbesondere die kleineren) zum Nachdenken anzuregen.
Vielleicht hilft es ja.
Ich blogge erst seit knapp eineinhalb Jahren, aber mir ist in dieser vergleichsweise kurzen Zeit eine traurige Entwicklung von Büchern aufgefallen. Und hierbei rede ich nicht von gehypten Klischees, das ist ein ganz anderes Thema. Es geht mir um die Qualität der Bücher, die in meinen Augen in der letzten Zeit leider drastisch nachgelassen hat.
Gerade in den letzten Monaten habe ich gemerkt, dass es Verlage gibt, von denen ich immer weniger Bücher lese, obwohl ich früher ziemlich viele davon verschlungen hab. Und das liegt nicht an den Geschichten. Zumindest nicht ausschließlich. Mag sein, dass mein veränderter Blick auf Bücher zum Teil auch meinem Nebenjob als Korrektorin geschuldet ist, aber auch abgesehen davon: Rechtschreib- und Grammatikfehler in Büchern sind für mich ein absolutes No Go! Immerhin gibt es für so was Lektoren und Korrektoren. Und die werden für ihren Job bezahlt. Allerdings frage ich mich bei manchen Büchern zur Zeit wirklich, wie diese Leute eigentlich ihren Job machen.
Natürlich ist niemand perfekt oder fehlerfrei und ich rede hier auch nicht von Fehlern, die man nur findet, wenn man mit der Lupe sucht und die eigentlich Grenzfälle des Duden sind. Nein. Ich meine ganz banale Kommafehler, ausgelassene oder falsche Buchstaben, komplett falscher Satzbau. Zu allem würde ich in meinen letzten Büchern mit großer Sicherheit Beispiele finden. Zu manchen sogar mehrere pro Absatz/Seite.
Ich finde, gerade große oder namenhafte Verlage sollten doch in der Lage sein, auf Qualität zu achten. Immerhin haben sie einen Ruf zu verlieren. Dennoch ist es zu beobachten, dass in einigen Verlagen die Priorität von Qualität ganz schnell zu Quantität gewechselt ist.
Immer mehr Bücher werden veröffentlicht und immer mehr Manuskripte werden angenommen. Klar, manch einer muss seine Veröffentlichungszahl beibehalten, andere wollen ihre bereits veröffentlichten Autoren und deren neue Ideen unterstützen, andere wollen das Programm ausbauen. Aber einen großen Verlag macht in meinen Augen nicht die Menge der Bücher aus. Auch nicht, dass im Programm jedes Genre vertreten ist. Wenn ich immer nur Bücher von Autoren, die bereits bei mir veröffentlicht haben, ins Programm nehme, trete ich irgendwann auf der Stelle.
Vielfalt ist das Zauberwort. Nicht Masse. Als Leser kann man meist gar nicht so viele Bücher lesen wie ein Verlag im Monat neu rausbringt. Und grade, wenn man eine feste Zahl an erscheinenden Titeln hat, ist die Gefahr meiner Meinung nach groß, dass die Qualität drunter leidet, besonders, wenn man nicht genug Leute zu haben scheint, die alle Aufgaben gewissenhaft erledigen.
Bei kleinen Verlagen oder kleinen Verlagsteams kann doch gar nicht in jedem Buch Herzblut und Leidenschaft stecken, denn Gutes braucht Zeit. Und auch das Buch des besten Autors braucht angemessene Betreuung in Form von Lektorat und Korrektorat, denn auch der beste Autor macht Fehler. Und wenn man dann die Manuskripte einfach irgendjemandem gibt, damit man für diese Dienste weniger zahlt und es im Schnitt nicht so teuer ist, weil man sich sonst nicht das Release so vieler Bücher leisten kann, dann sollte man innehalten und mal genau überlegen, ob es das wert ist.
Ein billigeres Lektorat/Korrektorat von Bekannten, das qualitativ leider weniger gut ist als das von jemandem, der das “professionell” macht, nur damit man viele Bücher veröffentlichen kann, die zwar dann gut aussehen, dafür aber beim Lesen enttäuschen, weil man über so viele übrig gebliebene Fehlerchen stolpert.
Ich als Leser bin tatsächlich von einigen Verlagen mittlerweile enttäuscht und hab bei manchen schon fast gänzlich aufgehört, deren Bücher zu lesen, weil a) oft die Geschichten irgendwann alle ähnlich klingen und ich jedes Klischee schon 50.000 mal gelesen hab und b) weil mich die Qualität enttäuscht.
Über das Thema könnte ich noch ewig reden (oder diskutieren mit denen, die sowieso schon Bescheid wissen), daher bekommt dieser Beitrag nächste Woche seine Fortsetzung, in der es dann nicht nur um den Nachlass der Qualität geht, sondern um den – in meinen Augen – Hauptgund dafür: Fließbandschreiberei und -veröffentlichung. Da wird es dann auch nicht mehr hauptsächlich um die textlichen Fehler gehen, sondern auch ein wenig mehr um Inhalte.
Ich will euch mit dem Thema keinesfalls langweilen, deshalb reicht das auch für heute an Input und ich hoffe, ich konnte den ein oder anderen wenigstens ein bisschen zum Nachdenken anregen. Vielleicht habt ihr ja schon ähnliche Erfahrungen gemacht. Es würde mich wirklich sehr interessieren, wie ihr darüber denkt.
Nur eine Bitte zum Schluss: Ja, ich will eine faire und offene Diskussion, aber bitte vermeidet Namensnennung im negativen Kontext oder direkte öffentliche Beschuldigungen.
Von ernsten Themen und guten Büchern … | Mein Februar | Ravens Bookish Paradise says
[…] Ernst kommt im Februar nicht zu kurz. Im Oktober habe ich euch ja schon erzählt, wie ich das sehe Wenn gute Verlage an Qualität verlieren, jetzt gab es endlich den lang ersehnten zweiten Teil: Die Masse macht’s … nicht […]
Die Masse macht’s … nicht immer | Ravens Bookish Paradise says
[…] Teil 1 findet ihr hier: Wenn gute Verlage an Qualität verlieren […]
Von Blog zu Blog… [2] – Im Bücherzelt says
[…] dem Thema Qualität beschäftigt – hier allerdings mit Bezug auf die Verlage. Was sie von dem Kampf zwischen Qualität und Quantität hält, könnt ihr in dem verlinkten Beitrag […]
swappinghowdies says
Hallo Raven,
das respektiere ich natürlich, obwohl Du mich tatsächlich neugierig gemacht hast. Danke für Deine schnelle Antwort.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Birgit
Raven says
Hallo Benny,
Das mit den Bildern mach ich auch, zumindest wenn ich am Handy lese. Ich geb dann meistens auch entsprechend den Autor oder Verlag Rückmeldung. Schade ist nur, dass nicht alle darauf reagieren. Wenn sie es tun, finde ich es aber gut.
Liebe Grüße
Raven
buecherfarben says
Huhu,
sehr interessanter Artikel, dem ich wortlos zustimme.
Bei einem Verlag achte ich da, seit meiner ersten Fehlerfindung auf 3/4 der Seiten des Buches, ganz besonders darauf. Mich hat das Buch echt angesprochen und war echt ne super tolle Story, aber ständig tauchte ein Fehler auf, was mir die Lust am lesen dieses Buches echt verdorben hatte.
Allerdings muss ich echt sagen, dass ich immer ein Bild gemacht habe und es dem Verlag zukommen lies und er bedankte sich stets fürs aufmerksame lesen. Ich war echt positiv überrascht.
Mittlerweile führe ich sogar ne Liste mit "gemeldeten" fehlerhaften Büchern und schaue bei Thalia zum Beispiel immer welche Ausgabe da liegt und kontrolliere einige Fehler und bin immer wieder erstaunt gewesen, dass die Fehler behoben wurden. 🙂
Liebe Grüße,
Benny
Nicole B. says
Toller Beitrag :). Ich suche auch keine Fehler stolpere aber hin und wieder darüber. So geschehen vor ein paar Monaten beim Online Shopping. Wenn man dann noch feststellt, das der Fehlerteufel beim Klappentext für den dritten Teil einer Reihe zugeschlagen hat (Buch sollte erst Monate später erscheinen) .. . Kopfschütteln.. Ich hatte den Verlag per Mail an die Pressestelle darüber informiert, und dann nach zwei Monaten war der Fehler immer noch da :/. Erst als ich auf deren Facebook-Seiten darüber berichtet hatte wurde das geändert. Ich höre immer öfter von Freunden, das teilweise gravierende Fehler den Lesespass immer mehr verderben. Ich bin jedenfalls gespannt auf deinen nächsten Beitrag.
Raven says
Da stimme ich dir vollkommen zu und was den Verlag angeht (ich denke, wir meinen denselben), das kam mir auch schon zu Ohren und ich finde es dezent schade, dass so etwas nicht korrigiert wird…
Liebe Grüße
Raven
Nicci Trallafitti says
So ist es. Zumal diese Bücher halt trotzdem top bewertet werden, trotz Schreibstil der einen total ins Stocken bringt.
Lilly London says
Hi Raven,
toller Artikel und ich stimme dir absolut zu. Kleine Fehler etc. verzeih ich gerne, jedoch ziehe ich hier öfter auch mal einen Stern in der Bewertung ab. Ich gebe es auch prinzipell an die Autoren weiter. Leider haben mir Autoren aber auch schon mitgeteilt, dass dies von den Verlagen einfach nicht korrigiert wird. Z.B. bei einem reinem e-Book Verlag, der ein Ableger bei einem der namhaftesten Verlage Deutschlands ist, wird das wohl so gehandhabt. 1. Ist es ja schon traurig dass so offensichtliche Fehler wie ein fehlendes Wort, ein fehlendes Fragezeichen etc. im Lektorat durchrutschen aber dann nicht mal eine Korrektur vorzunehmen ist ein starkes Stück.
Irgendwie scheint es so, dass man als Autor und damit auch dein Werk nicht mehr ernstgenommen wird. Wohl weil heute eben durchs SP jeder Autor werden kann. Nicht falsch verstehen ich bin ein Freund des Self Publishing, aber so hat es einfach auch seine negativen Seiten.
Alles Liebe
Lilly
Raven says
Ja, das ist leider so.
Lilly London says
Oh ja, dass mit dem Mitarbeiten von Verlagsautoren an Manuskripten habe ich auch schon gehört und war sprachlos. Ich meine ganz ehrlich das ist doch nicht Sinn und Zweck der Sache…aber wenn es alle mit sich machen lassen wird sich da auch nie was dran ändern
Raven says
Hallo Bianca 🙂
Bei Selfpublishern geb ich dir zum teil recht. Aber auch da finde ich zu viele Fehler ein No Go, das wirft eben einfach kein gutes Licht.
Bei Verlagen sowieso nicht, aber ich bin sicher, du hast recht mit deinen Grunden dafür. Ich stimme dir bei beiden zu. Dass es mehr Bücher auf dem Markt gibt, ist zwar schön, bedeutet es doch, dass viele ihren Autorentraum leben können. Aber wenn die Qualität leidet, ist das leider weniger toll. Dass man heutzutage durch FB & Co. weniger auf eine korrekte deutsche Sprache achtet, ist einfach nur traurig aber wahr.
Halo, i bims, 1 Felertäufel… (oder so ähnlich xD)
Liebe Grüße
Raven
Bianca says
Hi Raven!
Also ich bin ja so ein kleiner Grammatik-Nazi und mir fallen Fehler sofort auf. Ich bin zwar nicht in dem Bereich tätig, aber hatte schon immer eine gewisse Affinität zu Grammatik und Rechtschreibung, und habe auch – aus Gefälligkeit – schon öfter mal Uni-Abschlussarbeiten Korrektur gelesen.
Bei Self-Publishern bin ich da schon recht gnädig. Viele sagen, ja, ich weiß, aber es ist so teuer, einen richtigen Lektor zu engagieren. Das verstehe ich, wobei ich bei Self-Publishern immer eine Leseprobe anschaue, und wenn die schon gespickt ist mit Fehlern, dann rezensiere ich die Bücher gar nicht erst. Egal, wie interessant das Thema ist, aber wenn auf jeder Seite mehrere Fehler sind, vergrätzt mir das das Lesen total.
Aber ich hab erst neulich von einem großen Verlag ein Buch gelesen und dachte mir so ab der Hälfte: "Hatte das Korrektorat da keine Lust mehr oder so?" Ich finde, gerade bei renommierten Verlagen ist das ein No Go.
Blöd finde ich auch, wenn man das im Rahmen von Leserunden erwähnt und dann freundlich gebeten wird, doch alle Fehler aufzulisten. Ja nee, sorry, ich hock mich doch nicht mit Notizbuch hin während der Lektüre und schreib mir alles raus. Das ist nicht mein Job, dafür werde ich nicht bezahlt.^^
Ich schätze, diese unerfreuliche Entwicklung resultiert aus der Mischung von zwei Dingen:
a) Es werden zu viele Bücher auf den Markt geworfen und man hat gar nicht mehr die Zeit, jedes einzelne Buch intensiv zu lektorieren.
b) In Zeiten von Twitter, Facebook, WhatsApp etc. wird sowieso nicht mehr sonderlich auf Grammatik und Rechtschreibung geachtet, also wird das stiefmütterlich behandelt.
In diesem Sinne: Jo, digga, was ist das vong 1 Witz? (Oder so. :-P)
Liebe Grüße
Bianca
Raven says
Das sehe ich ähnlich, aber das ist ja schon immer so. Alle folgen einem Trend, wenn er einschlägt. War das je schon mal anders?
Das Leseleben says
Von den Fehlern mal abgesehen, nervt mich der ganze Einheitsbrei. Oft werden Bücher extra groß und toll aufgemacht um über den schlechten Inhalt hinwegtäuschen. Wenn ein Buch einen Hype auslöst tauchen gefühlt 1000000 Bücher mit dem dem selben Thema auf. Auch kleine Verlage sind da inzwischen keine Ausnahme mehr. So passiert es immer wieder das wirklich gute Stories hintenüberfallen .
Raven says
Danke, Anna, dein Lob bedeutet mir echt viel ^^
Ja, manchmal hat man wirklich den Eindruck, dass den Verlagen die Cover wichtiger sind. Aber daran hängt leider nicht alles und wenn das Buch innen vor Fehlern überläuft, rettet es auch das Cover nicht. Aber meistens ist es dann sowieso schon gekauft, weil es toll aussieht.
Raven says
Sehe ich genauso. Zun Thema Quantität kommt noch einiges an Gedanken im Fortsetzungsbeitrag.
Bevor ich gebloggt habe, ging es mir wie dir. Ich hab einfach nur gelesen. Mittlerweile habe ich einen ganz anderen Blick auf Bücher und die Entwicklung ist leider wirklich nicht schön. Auch wenn es ebenfalls ungern in Rezensionen schreibe, müsste man es eigentlich tun, wenn man das Buch als Gesamtpaket bewertet. Denn eigentlich fließt so was auch mit rein und beeinflusst auch das Lesen. Aber ich schreib auch oft zuerst dem Verlag/Autor und überlege mir dann, wie ich es in der Rezi am besten verpacke. Wenn es in Rezensionen nicht angesprochen wird, geht es leider immer wieder unter, glaube ich.
Liebe Grüße
Raven
Raven says
Hallo Birgit,
ich werde mein Pseudonym hier nicht nennen, da ich der Meinung bin, dass mein Autorendasein auf meinem Leser-Blog nichts zu suchen hat. Ich halte bisher beides getrennt und möchte das auch weiterhin so handhaben.
Liebe Grüße
Raven
swappinghowdies says
Hallo Raven,
Du hast geschrieben: "Ja, ich bin selbst auch Autorin. Ja, ich hab bereits Bücher geschrieben." Jetzt bin ich richtig neugierig — unter welchem Namen hast Du Deine Bücher veröffentlicht? Dein Impressumsname ergibt bei Amazon keine Treffer, daher würde ich mich über die Nennung Deines Pseudonyms freuen.
Viele liebe Grüße,
Birgit
Raven says
Hey Laura,
Danke dir 🙂 Ja, inhaltliche Fehler fallen mir leider auch viel zu oft auf. Selbst bei Büchern, die ein Lektorat haben und bei denen das nicht passieren dürfte.
Finde ich persönlich wirklich schade.
Liebe Grüße
Raven
Andrea says
Ich dachte auch, dass man sich das leisten kann. Ich erwarte das aber auch von kleinen Verlagen. Man sollte lieber mit Qualität punkten anstatt mit Quantität und vielen Büchern.
Mir ist es so krass auch erst aufgefallen, seid ich blogge. Davor habe ich Bücher einfach nur gelesen und mir wenig Gedanken darüber gemacht. Seit ich blogge, passe ich da deutlich mehr auf, aber irgendwie stört es mich auch ein bisschen, dass immer in Rezensionen reinzuschreiben … ich finde das einfach nicht so toll. Da schreibe ich lieber so mit dem Autor/dem Verlag.
Nicci Trallafitti says
So ist es!
Raven says
Hey Katha 🙂
Ich bin grade ein bisschen geflasht von deiner Wortflut xD Weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
1. Davon gibt es bestimmt viel zu viele. Reine Leser wenden sich bei entdeckten Fehlern sicher auch eher seltener an Verlage und Autoren als Blogger. Ich kenn das aus meiner Zeit vor dem Bloggen, dass ich da auch kaum Kontakt zu Autoren hatte und einfach nur gelesen hab.
2. Oh ja, "wegen dem…" finde ich ganz schlimm, also das sollte man wirklich wissen. Und wie schon gesagt, kleinere Fehlerchen können in jedem Buch auftauchen, wenn es nur einer ist, ist es zwar ärgerlich, aber dazu sagt man nichts, aber wenn es dann mehr sind, ist es weit mehr als nur ein bisschen ärgerlich.
3. Das, finde ich, geht wirklich gar nicht. In meinen Augen sollte jedes Buch beides bekommen. Auch bei Reihen. Das dürfen keine Argumente sein, aber leider kommt man damit viel zu oft durch und keiner sagt was. Ich achte ja selbst nicht immer auf Lektor- oder Korrektorangaben vorne im Buch, aber spätestens, wenn mir zu viel auffällt, schaue ich nach.
4. + 5. Das man es im gedruckten Print erst mal nicht mehr ändern kann, ist klar, aber zumindest im eBook ist das meines Wissens möglich und sollte gemacht werden. Ist ja auch nicht gut für den Ruf, wenn man so mit Feedback umgeht. Dafür ist es schließlich nicht da. Kritik, wenn es solche ist, die sich auch wirklich belegen lässt, sollte man auch annehmen.
Liebe Grüße
Raven <3
Raven says
Hey 🙂
Von namenhaften Verlagen wird ja eigentlich auch entsprechende Qualität erwartet. Daher findeich es da eigentlich auch umso schlimmer, immerhin sollte man meinen, sie könnten es sich leisten.
Traurig ist leider, dass es einigen Lesern nicht auffällt oder es sie schlichtweg nicht interessiert. Solange man da nicht den Mund aufmacht, auch in Rezensionen, wird sich daran vermutlich auch nichts ändern.
Liebe Grüße
Raven
Areti says
Jetzt bin ich neugierig, über welches Buch du sprichst 😀
Andrea says
Hey 🙂
Kann deine Meinung absolut nachvollziehen und bin in etlichen Punkten deiner Meinung. Ein namenhafter Verlag sollte auch eine gewisse Qualität haben.
Ich habe in letzter Zeit auch gemerkt, dass sich immer mal wieder Fehler einschleichen. Gegen einen Rechtschreib- oder Kommafehler hab ich nichts, auch in einem Lektorat sitzen nur Menschen. Aber wenn sich das in einem Buch häuft, finde ich das schon störend.
Ich hatte vor kurzem auch erst ein Buch, da bin ich fast an der Rechtschreibung verzweifelt – so viele Flüchtigkeitsfehler, es war störend. Was fast noch schlimmer war, das man die Charaktere nicht auseinander halten konnte und diese ständig vertauscht hat. Ich habe mich dann gefragt, ob das denn keinem auffällt?
Schade, das sich das häuft 🙁
LG Andrea
Areti says
Oh meine Liebe,
Du sprichst mir so aus der Seele. Aber wir haben uns ja auch schon darüber unterhalten.
Ja, mir ist das definitiv auch schon aufgefallen und was soll ich noch dazu sagen?
Vor allem bei großen Verlagen, die sich eigentlich ein gutes Lektorat UND Korrektorat leisten könnten, ist es mir ein Rätsel, warum das scheinbar nicht erfolgt. Die Bücher würden sich doch eh so gut verkaufen, dass sie es locker wieder reinholen.
Aber mal zu weiteren Dingen, die mir aufgefallen sind, und Erfahrungen, die ich gemacht habe:
1. Leider gibt es sehr viele Leser, denen solche Fehler gar nicht auffallen, die einfach darüber hinweg lesen oder denen es egal ist. Daher denken sich manche Verlage sicherlich auch: Ach egaaaaal!
2. Über Buchstabendreher und derartige Kleinigkeiten kann ich auch getrost hinweg sehen, solange es nicht auf jeder Seite ist. Was mich allerdings wahnsinnig macht, sind Fehler wie: fehlende Personalpronomen, doppelte Wörter, fehlende Verben, falsche Kasus oder ganz schlimm „wegen“ mit Dativ statt Genitiv. Ahhhh!
3. In manchen Büchern steht übrigens, wer das Lektorat gemacht hat, aber kein Korrektorat. In einem anderem nicht einmal ein Lektorat. Sowas kommt meist bei mehrbändigen Reihen vor. Im ersten Band wird noch richtig drauf geachtet, bei den Fortsetzungen dann nicht mehr, weil die Verlage sich vermutlich denken: Ach, die Leser kaufen sich das eh, weil sie wissen möchten, wie es weiter geht. Leider haben sie meist damit recht.
4. Wenn ich Fehler gefunden habe, habe ich es oft den Autoren mitgeteilt. Die haben sich drüber gefreut und waren dankbar. Im Nachhinein kam aber oft, zumindest bei einem bestimmten Verlag, heraus, dass es dann eh nicht mehr geändert wurde – nicht einmal im ebook, wo es ein Leichtes wäre.
5. Wenn man die Verlage selbst anschreibt deswegen, gibt es ganz unterschiedliche Reaktionen: Manche freuen sich, bedanken sich und sagen, dass es in der nächsten Ausgabe geändert wird; andere sagen okay und man hört nicht mal ein Danke. Für mich ist daher mein Fazit: Die Mühe spare ich mir da in Zukunft.
Was ich nun ganz allgemein sagen kann:
Bücher aus Verlagen, wo mir das in letzter Zeit immer mehr aufgefallen ist, dass die Qualität gelitten hat, werde ich in Zukunft nicht mehr lesen; zumindest bis auf wenige Ausnahmen: Wenn es einer meiner Lieblings-Autoren/Autorinnen ist oder es eine Fortsetzung einer Reihe ist (wobei ich bei Letzterem immer noch zweifle, ob ich das weiterhin unterstützen soll, da sich ja sonst nichts ändern wird).
Ich bin gespannt auf deinen zweiten Teil.
Liebe Grüße,
Areti
Raven says
Genau darauf wollte ich in dem Beitrag auch hinaus bzw. dieses konkrete Beispiel hatte ich an der Stelle im Kopf. Ich kann verstehen, dass das Cover als wichtig empfunden wird, aber es ist eben nicht alles am Buch und man sollte Lektorat und Korrektorat nicht so stiefmütterlich behandeln.
Liebe Grüße
Raven
Nicci Trallafitti says
Toller Beitrag!
Mir ist das in letzter Zeit auch aufgefallen, insbesondere in Bezug auf kleinere Verlage, was ich eigentlich echt schade finde. Klar, sie wollen sich eine Position auf dem Markt erkämpfen und ein Buch nach dem anderen veröffentlichen, auch oft mit wahnsinnig schönen Covern. Aber das ist nun mal nicht alles. Leider wird dabei oft am Lektorat/Korrektorat gespart und die "eigenen Leute" dafür angeworben, zB andere Autoren des Verlages.
Liebe Grüße,
Nicci
Raven says
Und macht beim Lesen leider manchmal trotz absolut toller Geschichte keinen Spaß mehr :/
Lesen... in vollen Zügen says
Nein… Wenn das so häufig auftritt ist das einfach nur nervig. 🙁
Raven says
Einen ähnlichen Fall hatte ich auch schon ein oder zwei Mal. Gab auch immer nettes Feedback und ein Danke 🙂 Wenn das Buch aber bereits schon erschienen ist und man es (zumindest in der bereits gedruckten Printausgabe) nicht mehr ändern kann, ist das wirklich schade. Bei einem Fehler nehm ich das auch niemandem übel, aber wenn es mehrere (deutliche!) Fehler pro Buch sind und es auch nicht das erste Buch des Verlags ist, bei dem das der Fall ist, kann man meiner Meinung nach nicht mehr von einem Ausrutscher sprechen und dann sollte man auch mal Gedanken machen als Verlag, ob man denn tatsächlich gute Qualität verlegt.
Generell melde ich fast in jedem Fall dem Autor oder dem Verlag, wenn ich Fehler finde, aber eigentlich ist es ja nicht Aufgabe der Leser, die letzten Fehler auszumerzen.
Lesen... in vollen Zügen says
Klar… Manchmal schleicht sich der Fehlerteufel ein. Wenn sich das aber besonders bei einem Verlag häuft ist das wirklich ärgerlich.
Ich hatte mal den Fall, daß mir in einem Leseexemplar ein Fehler ausgefallen ist. Da haben sich zwei Aussagen komplett widersprochen. Das Buch war noch lange nicht auf dem Markt und ich habe eine kurze Email an die Lektorin geschickt… Siehe da, am nächsten Tag hatte ich schon eine nette Nachricht von ihr, daß das auch vor kurzem im Verlag aufgefallen wäre und daß sie das noch ändern können bevor das Buch erscheint.
Wenn man so nettes Feedback hat ist es dann trotzdem erfreulich.