Aus Rache für den Tod seiner Familie entführte der Heerführer der Ghul einst Flerya, Tochter des Drachenkönigs Gardorath. Nur sie kann mit dem Armband Kemantie, das untrennbar mit ihr verbunden ist, die Ghulherrscherin befreien, die für ihre Grausamkeit vom Drachenkönig weggesperrt wurde. Doch kurz vor Fleryas 16. Geburtstag überschlagen sich die Ereignisse. Freund oder Verräter, wem kann sie wirklich vertrauen? Ihre Familie zerbröckelt und der Drache in ihr erwacht – doch kann sie ihn auch beherrschen?
Kennt ihr diese Bücher, bei denen euch eine Bewertung echt schwer fällt? Genau so ergeht es mir mit „Flerya – Drachenschlaf“ von Emily Thomsen. Es ist ein tolles Buch aus dem Drachenmond Verlag, auf das ich wirklich sehr gespannt war, obwohl mich der Klappentext anfangs durch die vielen Namen etwas verwirrt hat. Und es braucht auch Zeit, um wirklich durchzublicken.
Der Anfang der Geschichte hat mich daher auch noch nicht wirklich mitreißen können. Emily Thomsen hat zwar einen grandiosen Schreibstil, den ich wirklich herausragend gut fand, da er Stimmungen und die komplette Atmosphäre der Landschaften und der Szenen gut einfangen und rüberbringen konnte – aber es fiel mir anfangs unheimlich schwer, der Story zu folgen. Die vielen Namen haben mich wie bereits im Klappentext durcheinandergebracht und es war mir einfach etwas zu viel Input auf einmal. Außerdem war es sehr schnell, da auch die Vorgeschichte aufgerollt, aber nicht allzu sehr breitgetreten wurde.
Je mehr ich jedoch ins Buch reingefunden habe und auch mehr Zeit mit Flerya verbracht habe, desto besser gefiel mir die Handlung und ich konnte ihr sehr gut folgen. Flee ist ein sehr zwiegespaltener Charakter, doch gerade dieser Zwiespalt und gleichzeitig ihre innere Stärke haben mir sehr gut gefallen. Es gab so viele Momente, in denen sie einfach hätte zusammenbrechen können, unter der Last, die auf ihren Schultern hebt. Aber das tut sie nicht. Flerya ist eine Kämpferin und das spürt man auch.
Mein Lieblingscharakter war aber eindeutig der Heerführer Gardoraths, Liam. Er ist loyal und eigensinnig, kann sich seine Gefühle auch nicht besonders gut eingestehen, aber für seinen König und seine Freunde steht er bis zum Tod ein. Seinen Überlegungen konnte ich auch sehr gut folgen und die Passagen aus seiner Sicht waren eindeutig meine liebsten. Auch die Geisttiere, die er und seine Mitstreiter besitzen, waren eine tolle Idee und haben das Geschehen oftmals etwas aufgelockert.
Auch die Kombination der beiden Rassen fand ich sehr interessant, ebenso wie die weiteren fantastischen Elemente. Ghul trifft man nicht in jedem Buch an, etwas war etwas sehr Neues und hat mich dazu gebracht, etwas mehr über diese Wesen nachzudenken und sie zu analysieren. In den nächsten Bänden hätte ich dagegen aber gern noch etwas mehr Drachenpower, die bisher etwas zu kurz kam. Gerade Fleryas Fähigkeiten hätten gern noch weiter ausgeführt werden können.
Es gab teilweise Stellen im Buch, an denen sich die Handlung doch etwas in die Länge gezogen hat, weshalb ich auch das Gefühl hatte, dass so viel eigentlich gar nicht passiert ist. Aber ich denke, dass sich diese Längen durch die Charakterentwicklung bezahlt gemacht haben und in den nächsten Bänden sicherlich nicht mehr zu stark auftreten werden.
Alles in allem konnte mich „Flerya – Drachenschlaf“ nach einigen Anlaufschwierigkeiten doch noch überzeugen und ich freue mich schon sehr auf die weiteren Bände. Mehr Drachen und weniger Selbstzweifel – das ist das, was ich mir noch wünsche.

© Drachenmond, Leverkusen
Autor: Emily Thomsen
Titel: Flerya – Drachenschlaf
Preis: 4,99€ (E-Book) | 14,90€ (TB)
ISBN: 978-3-95991-351-5
Verlag: Drachenmond Verlags
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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