Ja, ich bin ein Bookaholic. Und ja, ich gehe gern in Buchhandlungen. Wahnsinnig gern sogar. Mit Freunden durch die Regalreihen zu stöbern und nach neuen oder bekannten Büchern zu suchen, ist tatsächlich eins meiner liebsten Hobbys. Vor allem dann, wenn man durch die Regale schaut und “Kenn ich” spielt. Aber nicht mit Buchtiteln, sondern mit Autoren. Alleine macht das zwar nur halb so viel Spaß, aber auch da ist es wirklich schwer, an einer Buchhandlung einfach nur vorbeizugehen.
Aber – ich gestehe – ich nutze Amazon zum Bücherkauf.
Ich weiß, dass Amazon in der Bücherwelt die Gemüter spaltet. Es gibt die, die es regelmäßig oder ausschließlich nutzen, und die, die eine so starke Abneigung dagegen hegen, dass sie da vermutlich nicht mal Klopapier bestellen würden.
Wozu auch? Gibts in jeder Drogerie und jedem Supermarkt. Tja, Bücher gibts auch in jeder Buchhandlung.
Ich hab schon ziemlich viele Bücher bei Amazon bestellt in meinem Leben. Und das nicht, weil ich den lokalen Buchhandel nicht unterstützen will, im Gegenteil. Aber der gelegentliche Kauf bei Amazon hat für mich mehrere Gründe.
1. “Mist, hier gibts nur das Taschenbuch.”
Mag seltsam erscheinen, aber wer schon öfter englische Softcover in der Hand hatte, der weiß, manchmal fühlt es sich an, als würde man im neusten IKEA-Katalog blättern. Ich persönlich mag das überhaupt nicht und bevorzuge daher bei englischen Büchern meist das Hardcover. Allerdings findet man die in Buchhandlungen eher selten, wenn es von besagtem Buch auch schon die Taschenbuch-Ausgabe gibt. Aus Sicht der Buchhändler kann ich das nachvollziehen: Es ist billiger und es gibt genug Leute, denen das Format egal ist.
Erst neulich wollte ich dann ein englisches Hardcover bestellen. Kurz vor Weihnachten, spät dran, zehn Tage Lieferzeit, käme zu spät. Ärgerlich, aber zum Glück gibts ja dann doch Amazon.
2. “Ihre Bestellung wurde versandt!”
Womit wir auch schon bei Argument Nummer 2 wären: Heute bestellt, morgen da. Und dazu brauchte es nicht mal Prime. Grade in der Weihnachtszeit oder bei kurzfristigen Geburtstagsgeschenken eine Erleichterung, wenn man mal wieder zu spät dran ist. Man kann über Amazon sagen, was man will, aber meistens sind sie verdammt pünktlich.
Und ist das nicht praktisch, wenn man das Buch direkt nach Hause geliefert bekommt? Gerade wenn man arbeitstechnisch viel unterwegs ist. Wenn ich morgens zur Arbeit gehe, hat die Buchhandlung noch zu, wenn ich Feierabend habe, hetze ich zu meinem Zug als Pendler, und wenn ich nach Hause komme, wartet das Buch bereits auf mich. Vorausgesetzt jemand war da und hat das Paket angenommen, aber das ist eine andere Sache.
3. “Bei Amazon ist das aber billiger!”
“Echte Bücherwürmer” kennen den Satz mit Sicherheit und sicher haben auch nicht wenige von uns darüber schon mal den Kopf geschüttelt. Schließlich kosten Bücher in Deutschland dank der Buchpreisbindung überall gleich. Egal ob in der kleinen Buchhandlung um die Ecke, online bei Amazon oder bei einer größeren Kette wie Thalia oder Ludwig.
Allerdings gibt es da eine Ausnahme: Fremdsprachige Bücher. In meinem Fall betrifft das nur die Englischen. Die sind nämlich nicht preisgebunden und daher manchmal echte Schnäppchen. Allerdings kann das auch gut ins Gegenteil umschlagen.
Ich höre schon die Stimmen, die sagen “Für Bücher geb ich das Geld gern aus”. Prinzipiell sehe ich das genauso, aber wenn man viele Bücher kauft, fängt man (zumindest geht es mir da so) an, zu sparen. Man kauft dann Mängelexemplare bei Arvelle, Rebuy oder Medimops. Warum also nicht auch englische Bücher bei Amazon bestellen, wenn man sparen kann. Selbst wenn es sich nur um 2 Euro handelt. Bestell dir fünf Bücher und du kannst dir schon wieder ein Taschenbuch von dem Gesparten leisten.
Ich möchte hiermit auf keinen Fall den lokalen Buchhandlungen die Kunden entziehen, aber manchmal müssen Dinge einfach mal gesagt werden. Und ich selbst gehe schließlich auch lieber in Buchläden. Allein diese Woche war ich schon so ziemlich jeden Tag im Buchhaus Wittwer, um Weihnachtsgeschenke zu kaufen.
Wie seht ihr das? Kauft ihr auch Bücher bei Amazon? Oder geht ihr dafür ausschließlich in lokale Buchhandlungen oder auf deren Homepages? Habt ihr vielleicht noch andere (nicht genannte) Gründe, warum oder warum nicht?
Und da war der Januar auch schon wieder weg… – Fantasie und Träumereien rund ums Buch says
[…] Hier habe ich mal geschrieben, was ich von Bücherkauf bei Amazon halte. Er ist eine „Antwort“ auf einen Artikel von Ravensbookishparadise, die darüber auch schon geschrieben hatte. Wenn ihr ihren Artikel lesen wollt bitte hier entlang. […]
Von Blog zu Blog… [4] – Im Bücherzelt says
[…] – ein Wort das die Gemüter spaltet. Das sieht auch Raven so, die in Ihrem Beitrag verrät, warum sie Amazon aber trotzdem nutzt. Mir hat der Beitrag sehr gut gefallen. Auch ich nutze Amazon, denn für mich ist es nicht so […]
Bücherkauf bei Amazon? Was ich darüber denke: – Bücherträume says
[…] über „Bei Amazon ist das aber billiger!“ […]
diebuechertraeumerin says
Ja, leider hat man ja nicht immer Kontakt zum Autor…(ich z.B. nicht). Ich glaube ich reblogge das mal, meine Kommentare werden deutlich zu lang .
LG die Bücherträumerin
Raven says
Hey,
dass Self-Publisher bei Amazon weniger kriegen, wusste ich Noch gar nicht. Ist aber interessant zu wissen 🙂
Ich bestell ja normalerweise auch direkt im Buchhandel, aber grade in der Weihnachtszeit hatte ich da echt Probleme, schnell an ein englisches Hardcover zu kommen, da da die Lieferzeiten doch wesentlich länger waren als bei Amazon. Leider.
Was Self-Publisher angeht: Da kaufe ich – sofern das möglich ist – das Buch meist direkt beim Autor. So gern hab ich Amazon dann nämlich nicht, dass ich die da bestellen würde. Einfach auch aus dem Grund, dass ich es persönlicher finde und ich grade das am Lesen eigentlich auch sehr mag. Den persönlichen Kontakt zum Autor. Ist bei vielen Verlagsbüchern schwer, aber eben dafür gibts ja den lokalen Buchhandel ^^
Lg Raven
Die Bücherträumerim says
Um deine Frage ganz klar zu beantworten: Nein, Bücher werden bei mir nicht über Amazon gekauft. Und ich habe da auch meine ganz klaren Gründe, die mich auch bei dieser Meinung festhalten werden:
1. Amazon ist reich genug
2. Self-Publisher kriegen auf Amazon weniger Geld, wenn ihr Buch gekauft wird.
Bei Punkt zwei weiß ich nicht ob das bei Verlagsautoren auch so ist, deshalb habe ich zur Sicherheit nur Self-Publisher geschrieben. Ich bin selber bei einer Self-Publishing-Plattform angemeldet und deshalb bin ich da auch ein bisschen pingelig. Natürlich ist es bei Amazon bequemer. Aber Buchhändler wollen auch von etwas leben und bei mir geht es schneller, wenn ich über den Buchhändler bestelle, als über Amazon. Vielleicht ist unsere Buchhandlung auch einfach nur sehr schnell. Wenn ich bestelle ist es pünktlich am nächsten Morgen um neun da.
Hui, ein ganz schön langer Kommentar.
LG die Bücherträumerin
Annie Laine says
Hey Cara,
ja, bei englischen Büchern sind Barsortimente nicht so super ausgestattet. (Libri ist ja eins der großen Barsortimente)
Manchmal ist das doof, aber dafür gibt es ja Amazon. 😉
Liebe Grüße
Anni
Raven says
Hallo Alica,
So gings mir früher auch. Da war jede Bestellung in der Buchhandlung ein extra Weg dorthin. Mittlerweile hab ich eine auf meinem Weg zur Arbeit ^^ Allerdings hat das nicht nur Vorteile xD Aber ich liebe die Auswahl bei Wittwer. Da könnte ich Stunden verbringen ❤
Gebrauchte Bücher hole ich mir nur noch bei Arvelle, die haben eine super Qualität. Bei Rebuy hab ich auch einmal bestellt, aber da war ich ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht. Aber Arvelle hat auch mega viel Auswahl 🙂
Liebe Grüße
Cara
Alica says
Huhu Cara,
ich bestelle auch ab und zu bei Amazon, auch vor allem englische Bücher oder wenn der Buchladen eines nicht da hatte. Denn im Laden bestellen ist unpraktisch, wenn man da aufgrund der Lage eh nur selten hinkommt… Ich jedenfalls komme nicht ständig am Buchladen vorbei und habe auch nicht ständig die Zeit übrig, wegen bestellten Büchern extra nochmal hinzufahren. Und ja, es ist verdammt praktisch, dass die Bücher innerhalb eines Tages (selten auch mal innerhalb von 2-3 Tagen) direkt zur Haustür geliefert werden und ich nicht lange darauf warten muss.
Wo es geht versuche ich aber, den Buchhandel zu unterstützen und meine Lieblingsläden haben meistens auch eine ganz gute Auswahl an aktuellen Büchern. 🙂
Für gebrauchte Bücher nutze ich aber Amazon so gut wie nie, da bin ich bei Aravelle und Medimops unterwegs. 🙂
LG Alica
Raven says
Hey Anni 🙂
Danke ^^
Klar, den MA-Rabatt nicht zu nutzen, wäre schon reichlich doof. Darum beneide ich dich schon ein klein wenig xD
Nachtsprung kenn ich, aber wenn das englische Hardcover bei Libri (?) vergriffen ist oder eine Lieferzeit von 10 Tagen hat, kann auch der leider ja nicht helfen. Das mit dem vergriffen hatten wir ja erst neulich.
Und von Packstationsdramen und Postzustellung können wir vermutlich alle einige Lieder singen … Daher war ich mal wieder wirklich zufrieden mit der letzten Bestellung, auch wenn ich die heute in der Filiale abholen darf ^^
Ich wünsch dir auch frohe Weihnachten und bis nächste Woche ^^
Liebe Grüße
Cara
Annie Laine says
Hey Cara 🙂
was für ein schöner Beitrag – und so wahr!
Ich muss gestehen, ab und an kaufe ich auch Bücher auf Amazon. In meinem Fall betrifft das auch eher die englischen – schließlich wäre ich ja doof, meinen MA-Rabatt nicht zu nutzen, wenn ich schon in einer Buchhandlung arbeite – aber du hast natürlich vollkommen recht mit all den Vorteilen von Amazon.
Heimlieferung über Nacht haben die Buchhandlungen noch nicht drauf. Dafür aber den sogenannten Nachtsprung. Ist ein Buch beim Barsortiment lieferbar, ist das – wenn man bis ca 14 Uhr bestellt – auch am nächsten Tag in der Buchhandlung und vor allem in der Weihnachtszeit muss man sich nicht darauf verlassen, dass der Postbote es pünktlich zustellt. Letztens wurde mein Amazon-Päckchen – obwohl ich es zur Packstation habe schicken lassen (Du kannst ja das Dilemma mit unserer Postzustellung hier) – direkt zur Filiale gebracht. Fand ich wirklich wunderbar. *Ironie hier einfügen*
Ich schätze, Buchhandlung und Online-Handel haben beide ihre Vor- und Nachteile. Ich bin froh, dass wir hier in Deutschland die Preisbindung haben, denn sonst hätten wir vermutlich jetzt nicht mehr diese große Dichte an Buchhandlungen und die Filialisten wie Thalia oder Hugendubel hätten die kleineren Betriebe sicherlich schon alle verdrängt. Wäre auch nicht so geil, oder? Den Satz "Auf Amazon ist das aber günstiger" habe ich aber auch schon oft gehört. Man kann Menschen, die es nicht verstehen wollen, oft genug erzählen, dass Bücher überall das gleiche kosten, die glauben einem das erst, wenn man es ihnen auf der Amazon-Seite zeigt. ^^"
Puh, was für ein langer Kommentar. Eigentlich wollte ich doch gar nicht so viel schreiben. Naja, ich wünsche dir ein frohes Weihnachtsfest und wir sehen uns ja nächste Woche. 😉
LG
Anni