Als Gladiator beweist Finn seine Fähigkeiten im fortwährenden Kampf, doch er träumt nur von der Freiheit, die er so schmerzlich vermisst. Nach dem Tod seines Vaters wurde er als Sklave genommen – doch in Rom erwartete ihn der Drache Durandal, sein Freund und Mentor. Während die Mythenwesen von Rom in die Knie gezwungen werden, findet Finn in Durandal eine neue Familie – doch kann er sich den Weg in die Freiheit erkämpfen?
Wie, ein Manga? Ja, eigentlich ist das auch nicht so meine Ecke. Aber „Bestiarius“ klang einfach zu verlockend, da ich den Mix aus dem antiken Griechenland mit Fantasygeschöpfen sehr spannend fand. Dementsprechend habe ich mich mal rangewagt und den Manga aus dem Hause Egmont getestet. Allerdings bleibe ich etwas zwiegespalten zurück.
Der Zeichenstil ist auf jeden Fall sehr bildgewaltig und detaillastig. Obwohl ich das sehr gern mochte, hat es mir an manchen Stellen doch Schwierigkeiten bereitet, wenn die einzelnen Bilder zu klein waren und die Illustrationen so überdetailliert, dass ich im Endeffekt einfach kaum noch etwas erkennen konnte, weil die Striche alles eingenommen haben und Figuren kaum voneinander abzugrenzen waren. Allerdings haben die Zeichnungen auf jeden Fall die Geschichte getragen und ihr einiges an Emotionen verliehen, was ich wiederum positiv empfand. Die Absichten der Charaktere wurden meist schon auf den ersten Blick klar.
Die Geschichte … Ja, die war zwischendurch auch etwas verwirrend für mich. Wie bereits erwähnt befinden wir uns in einem antiken Setting in Rom (absoluter Pluspunkt!), wo es Gladiatorenkämpfe (yay!) gibt. Doch das römische Reich erobert nicht nur menschliche Gebiete, sondern auch die verschiedenster Fantasywesen. Dadurch bekommt es schließlich auch den Drachen Durandal in seine Klauen, der fortan zum Mentor und Trainer von Finn, einem jungen Sklaven wird, der sich aus der Arena freikämpfen will. Die Beziehung zwischen den beiden nimmt einen großen Teil der ersten Mangahälfte ein und hat mir auch sehr gut gefallen, wobei ich das Gefühl hatte, dass da nur sehr wenig Handlung und mehr Vorgeschichte dahintersteckte.
Was mich aber auch verwundert hat, war die Spaltung des Mangas. Etwa ab der Hälfte bricht Finns Geschichte ab, dafür gibt es einen Zeitsprung zurück und man erfährt die Geschichte des Kämpfers Xeno. Wie dieser schließlich mit Durandal verbunden ist, erklärt zwar Durandals Ansichten, hat mich aber ziemlich aus der Bahn geworfen, weil ich das zunächst gar nicht zuordnen konnte. Allerdings muss ich sagen, dass mir Xenos Geschichte sogar besser gefallen hat als Finns, und ich hoffe, dass sie im nächsten Band aufeinandertreffen, denn das wäre wohl ein ziemlich cooles Ereignis.
Die Antagonisten in beiden Geschichten fand ich eher schwach und extrem stereotyp. Die Motive waren klar, aber die Schwarz-Weiß-Zeichnung der ganzen Charaktere in diesem Manga hat mich irgendwann doch ein wenig genervt. Es gibt quasi nur gut und böse, Graustufen nicht wirklich.
Alles in allem war „Bestiarius“ ein nettes Leseerlebnis zwischendurch, doch ich bin noch unsicher, ob ich den nächsten Band holen werden. Trotz einiger Schwierigkeiten haben mir die Story und vor allem die Verbindungen unter den Charakteren gut gefallen, auch wenn ich manchmal Schwierigkeiten hatte, richtig zu folgen. Wer auf blutige historische Settings gemischt mit Fantasy und viel Detailtreue steht, wird hier sein Freude haben, es war allerdings nicht ganz mein Fall.

© Egmont Manga, Berlin
Autor: Masasumi Kakizaki
Titel: Bestiarius 01
Preis: 8,99€ (TB) | 7,99€ (E-Book)
ISBN: 9783-7704-8609-0
Verlag: Egmont Manga
Den Manga beim Verlag findet ihr hier: (X)
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