Während Seattle von einer grausamen Mordserie erschüttert wird, hat Diana Cunningham gleich mehrere Probleme: Die Opfer sehen ihr alle erschreckend ähnlich, und dank des Todesfluchs einer Hexe schrammt sie immer wieder knapp am Tod vorbei. Ziemlich lästig, wenn man dafür Werwölfe und Hexen um Rat bitten muss – genau die Wesen, die sie und ihr Department normalerweise jagen. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, verbirgt auch der Werwolf Jamie ein seltsames Geheimnis …
Nachdem ich von Maria M. Lacroix auch schon die Bücher der Reihe „Das Geheimnis der Feentochter“ gelesen habe, war ich ziemlich gespannt, was es mit dem kürzeren Buch „No Heartbeat before Coffee“ auf sich hat. Mit dem Titel kann ich mich als Kaffeejunkie ja schon mal perfekt identifizieren, aber so richtig was drunter vorstellen konnte ich mir erst mal nicht. Die Verwirrung wurde aber recht schnell geklärt, als ich ins Buch eingestiegen bin.
Was mir direkt positiv aufgefallen ist, war der schonungslose, sarkastische Schreibstil. Kleiner Tipp: Nicht beim Lesen essen. Für Menschen mit blühender Fantasie, die sich alles Geschriebene sofort ausmalen (also auch mich) ist das schon ziemlich harte Kost, gerade die Beschreibungen der Tatorte. Allerdings fand ich es auch unheimlich spannend, und Dianas Kommentare haben es doch auch ziemlich gut aufgelockert. Ihre zynische, harte Betrachtungsweise hat mich manches Mal zum Lachen gebracht, und auch ihre Beschreibungen, wie sie sich gegen ihre bigoten männlichen Kollegen durchsetzt, waren hier angebracht und gut dargestellt.
Toll ist auch mal wieder: Keine Liebesgeschichte! Es gibt eine ganz leichte Anbahnung, aber im Endeffekt kommt das Buch komplett ohne Romantik, Kitsch und Bookboyfriends aus. Das ist auch gut so, denn zur düsteren Thematik hätte das so gar nicht gepasst. Dafür fand ich die verschiedenen Darstellungen der Freundschaft super gelungen! Wir haben Männer und Frauen, die einfach mal Kumpel sein können, Freundschaft als Zweckbeziehung, die sich langsam in Richtung gegenseitigen Kümmerns ausweitet, und Freundschaften unter Frauen – und die müssen sich nicht mal anzicken. Ich war so fasziniert davon, dass derartig normale Dinge in einem Buch auftauchen und völlig selbstverständlich sind, da man sonst allzu leicht das Gegenteil findet.
Diana und auch die anderen Charaktere haben mir in ihrer Dynamik miteinander alle ziemlich gut gefallen. Die Story war auch auf jeden Fall actiongeladen und es war immer was los, wobei ich manchmal ein bisschen die flüssigen Übergänge vermisst habe. Der Spannungsbogen hatte für mich beim Lesen keinen richtigen Höhepunkt und ich konnte leider einige Entwicklungen vorhersehen – zudem blieben auch noch ziemlich viele Fragen offen. Gern hätte ich noch mehr über Hintergründe der ganzen Geschichte erfahren, wobei es für den Zeitsprung von 8 Monaten, der im Buch stattfindet, auch noch ein kleines Zusatzbuch gibt, das diesen Bereich abdeckt.
Alles in allem war der erste Teil rund um Diana Cunningham ein wirklich cooles Leseerlebnis. Angenehme Charaktere, eine düstere Atmosphäre und eine tolle Dynamik untereinander hat es mir leichtgemacht, durch die Seiten zu fliegen. Für die nächsten Bände von „No Heartbeat before Coffee“ würde ich mir noch mehr Hintergründe und Entwicklungen wünschen, die miteinander verzahnt werden, aber auch so bietet der erste Band gute Unterhaltung!

© Drachenmond Verlag, Leverkusen
Autor: Maria M. Lacroix
Titel: No Heartbeat before Coffee
Preis: 3,99€ (E-Book) | 12,00€ (TB)
ISBN: 978-3-95991-251-8
Verlag: Drachenmond Verlag
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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