Als ihr kleines Heimatdorf an der Küste von schweren Stürmen getroffen wird, fackeln Lana und ihr Vater nicht lange. Um beim Wiederaufbau zu helfen, fahren sie zu ihrer Tante Mae, die seit dem Tod von Lanas Mutter allein in dem chaotischen Häuschen lebt. Während Lana die Nähe des Meeres genießt, stößt sie bei einem Spaziergang auf ein kleines Wesen, das sichtlich krank ist. Kurzerhand pflegt sie es gesund – und findet dabei die Unterstützung ihrer Tante Mae, die genau weiß, was es mit den wundersamen Aquicorns auf sich hat. Doch das Riff und ihr Dorf sind in Gefahr – und Lana muss einen Weg finden, beiden zu helfen …
Ich bin so verliebt in diesen wunderschönen Comic! Dank Netgalley durfte ich den Titel bereits vorablesen und möchte nun unbedingt noch die anderen Titel von Katie O’Neill haben. “Aquicorn Cove” hätte ich nämlich fast ausgeschlagen, weil ich dachte, es wäre mir zu kindisch – dabei ist es das genaue Gegenteil. Trotz des Kinderbuch-Charakters und der niedlichen Illustrationen beschäftigt es sich auf sehr interessante Weise mit den Themen Umwelt, Freundschaft und Zusammenhalt.
Schon beim ersten Blick auf die Illustrationen war mir klar, dass ich hier sehr, sehr glücklich werden würde. Das Buch ist größtenteils in hübschen Pastelltönen gehalten, die Sturmszenen sind im Gegensatz dazu sehr trüb und düster, was einen guten Kontrast setzt und die Bedrohung zeigt. Ich mag den Zeichenstil mit wenig bis gar keinen Outlines, dadurch wirken die Farben sehr fließend und schaffen ein sehr harmonisches, weiches Bild. Vor allem zum Strandfeeling hat das wundervoll gepasst und die Magie der Aquicorns hervorgehoben.
“Aquicorn Cove” ist eigentlich für Leser von 9-12 Jahren angedacht, aber die Lektionen, die man daraus lernen kann, sollten sich auch Ältere zu Herzen nehmen. Die Protagonistin Lana kommt mit ihrem Vater zurück in ihr Heimatdorf, das nach Stürmen schwer beschädigt ist. Dass sie hier so großartig beim Wiederaufbau hilft, fand ich bemerkenswert für ihr Alter. Außerdem verbindet es sie mit ihrer verstorbenen Mutter. Auch diesen Aspekt des Vermissens und des Zusammenhalts innerhalb der Familie fand ich sehr gut dargestellt.
Die Aquicorns tauchen schließlich auf, als es um das Riff geht, und die Story wird zunehmend spannender. Es ist trotzdem noch sehr ruhig gehalten, mit starkem Fokus auf der Umwelt, der Verschmutzung und den Problemen, die das mit sich bringt. Mit der Anführerin der Aquicorns kann man sich gut identifizieren, und ich finde es schön, dass hier keine Schwarz-Weiß-Gut-Böse-Zeichnung reingebracht wurde. Man kann die Motive aller Handlungsträger gut nachvollziehen. Außerdem fand ich Lanas Tante Mae einfach zum Knuddeln herzlich – sie setzt sich für ihr Dorf ein, ist selbstbewusst, stark und erkennt auch ihre eigenen Fehler. Sie ist definitiv ein großes Vorbild und eine Respektperson, die das auf so positive Art vermittelt! Lanas Mut hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, sie ist als Protagonistin sehr wissbegierig und offen. Ich kam aus dem Strahlen gar nicht mehr raus, weil sie mir so gut gefallen haben!
Dieser Comic ist definitiv herzerwärmend und eine Augenweide noch dazu. Ich bin so froh, dass ich doch zugegriffen habe, denn er spricht Kinder, Jugendliche wie Erwachsene an. Zudem ist das Thema der Umweltverschmutzung auf sehr sensible und leicht zu verstehende Weise gelöst worden, ohne mit dem Zeigefinger zu winken. Die Probleme im Comic lassen sich leicht auf unsere Welt heute übertragen und mit Lana und Mae hat man Protagonistinnen, die wunderbare Werte verkörpern und für das kämpfen, was sie lieben. Ich bin hin und weg von “Aquicorn Cove” und da ich leider keine eigenen Aquicorns zu Hause habe, werde ich mir als nächstes noch die restlichen Comics von Katie O’Neill ansehen. Eine große Empfehlung von mir!
Autor: Katie O’Neill
Titel: Aquicorn Cove
Preis: 12,99$ (TB)
Achtung, Listenpreise! Diese können je nach Buchhandlung variieren!
ISBN: 9781620105290
Verlag: Simon & Schuster
Den Comic beim Verlag findet ihr hier: (X)
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