Jaelle kann ihren Augen nicht trauen, als sie Myles nach fünf Jahren wieder gegenübersteht: Ihr Jugendfreund, der eines Tages einfach aus ihrem Leben verschwand, steht beim Auftritt seiner Band “The Hunting Gods” auf der Bühne. Mehr als alles andere will Jaelle Antworten. Wieso ging er einfach, ohne ein Wort zu sagen? Doch ein nächtlicher Angriff bringt nicht nur sie in Gefahr. Und schon bald erfährt Jaelle mehr über die geheimnisvollen Jäger, zu denen auch Myles gehört, als ihr lieb ist. In einer Welt, die von Göttern und dem Schicksal bestimmt wird, lauern immer mehr Monster – und auch die Jäger haben ihre eigenen Pläne und Schlachten …
“Die Jäger der Götter” standen schon länger auf meinem SuB – eigentlich schon seit Erscheinen des Buches. Nun kam ich endlich dazu, in die Welt der Jäger und Götter einzutauchen, die Jenna Liermann erschaffen hat. Und obwohl bei den Büchern des Verlags bisher viele eher mäßige Erfahrungen gemacht habe, war dieses Debüt ein kleiner Stern am Himmel, der mich richtig gut unterhalten konnte.
Besonders begeistert haben mich die Charaktere. Das fing an bei der Protaginistin Jaelle, die ziemlich entschlossen daherkommt und sich gut in die Gemeinschaft der Jäger einfügt. Doch besonders angetan haben es mir die Nebencharaktere Lelex (hier bitte eine sehr lange Schwärmerei über ihn einfügen – ich himmele ihn an!), Ida und Neda. Die drei gehören zu Myles’ Band und ziehen mit ihm in die Schlachten, die sie für die Götter austragen müssen. Gerade ihre Dynamik untereinander, die sie als Team auszeichnet, hat mir richtig gut gefallen. Jeder hatte seinen Platz, es gab gute Sprüche und gute Kämpfe, und auch den Hintergrund, wie sie zu einer Einheit wurden, fand ich nachvollziehbar in den Charakteren und in ihrem Umgang miteinander.
Was ich mir für die Geschichte gewünscht habe, ist aber tatsächlich etwas mehr Raum. Teilweise fand ich das Timing der Plotpunkte etwas angestrengt, und auch die Charaktere hätten sich noch wesentlich weiter entwickeln können, wenn sie noch ein wenig Luft zum Atmen bekommen hätten. Viele Sachen gingen für mich zu rasant, vor allem währen der Kämpfe, zugunsten der Liebesgeschichte zwischen Myles und Jaelle, die mich persönlich nicht ganz so sehr mitgerissen hat. Dass hier ein Fokus drauf liegt, ist verständlich, allerdings hatte ich oft das Gefühl, dass Jaelles Schwärmerei zu oft wiederholt wurde, wodurch manchmal Längen entstanden, die man sich sparen und für Plotpunkte wie etwa das Erforschen der Heilungsmöglichkeiten bei Monsterangriffen oder auch den Endkampf hätte verwenden können.
Gefallen hat mir auch der klare, präzise Schreibstil der Autorin. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, sowohl die Orte, wie auch die Charaktere. Außerdem fand ich es sehr erfrischend, mal nicht aus der Ich-Perspektive zu lesen. Zu Jaelle und ihrer Gruppe hat es gut gepasst, und ich empfand Jenna Liermanns Schreibstil als durchweg angenehm.
Auch die mythologischen Aspekte der griechischen Sagen fand ich richtig spannend und auch für Einsteiger gut erklärt umgesetzt. Es ist gerade genug, um zu unterhalten, driftet aber nicht in eine ganze Lektion über mythologische Begebenheiten ab. Dass auch viel Wert auch Recherche gelegt wurde, gefiel mir sehr gut – oftmals wird ja doch einiges abgewandelt oder nicht originalgetreu rübergebracht. Hier hat mir die Darstellung der Götter aber sehr gut gefallen. Und besonders glücklich bin ich natürlich, dass auch meine Lieblingsgestalten, die Moiren, eine große Rolle gespielt haben – mit den drei Damen kann man mich immer fesseln.
Alles in allem war “Die Jäger der Götter” ein solides Debüt, das ich schnell inhaliert und genossen habe. Jenna Liermanns Art zu schreiben hat mich super unterhalten und ich bin schon gespannt auf die nächsten Werke der Autorin!

© Dark Diamonds, Hamburg
Autor: Jenna Liermann
Titel: Die Jäger der Götter
Preis: 3,99€ (E-Book)
ISBN: 978-3-646-30070-3
Verlag: Dark Diamonds
Das Buch beim Verlag findet ihr hier: (X)
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