Klappentext
Winterurlaub als Single mit zwei Pärchen – das kann ja heiter werden! Aber Jess hat einen Plan: Sie will sich mit ihrem Lieblingsroman »Stolz und Vorurteil« gemütlich vor dem Kamin einkuscheln und das kalte Schneetreiben lediglich durch die Fensterscheibe genießen. Doch dann steht Will vor der Haustür und macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Denn der überraschende Besucher sieht genau so aus, wie sie sich Jane Austens Mr. Darcy vorgestellt hat – groß, dunkelhaarig und verboten attraktiv. Nur leider ist er auch genauso arrogant und unnahbar wie der Traummann aus dem Buch.
Bei Winterwanderungen, Rodelpartien im Fackelschein und einem abenteuerlichen Skiausflug fliegen zwischen Jess und Will die Fetzen. So hat sie sich ihren Book Boyfriend nicht erträumt. Obwohl sein britischer Akzent verdammt sexy ist …
Meine Meinung
Schon eine ganze Weile hab ich kein Buch mehr beendet, weil ich mich mit dem Lesen zur Zeit ziemlich schwertue. Da kam My Book Boyfriend genau richtig. Eine Geschichte über das Lesen und scheinbar wahrgewordene Buchfiguren zum Verlieben. Klang nicht sehr anspruchsvoll (was keineswegs böse gemeint ist), sondern eher nach einer schönen leichten Liebesgeschichte, von der ich hoffte, dass sie mich wieder zum Lesen animiert.
Es hat tatsächlich funktioniert. Immerhin schreibe ich gerade diese Rezension. Und der Gesamteindruck des Buches war auch trotz meiner Leseunlust ein recht guter.
Zwar habe ich Stolz und Vorurteil noch nie komplett gelesen und muss gestehen, dass ich auch den Film mit Keira Knightley zur Hälfte verschlafen habe und demnach nicht beurteilen kann, ob der echte Mr. Darcy auch mein Book Boyfriend wäre, aber Will hat schon so seinen Reiz.
Auch wenn ich finde, dass er manchmal durchaus ein bisschen arschig sein kann. Mag sein, dass er seine Gründe hat, aber das haben sie ja alle.
Jess hingegen war mir fast durchweg sympathisch. Zwar war sie manchmal etwas blind für das Offensichtliche, das ich als Leserin schon gefühlt Jahre vor ihr festgestellt hab, aber das schieben wir einfach mal auf die rosarote Brille. Und mal ehrlich, eine Hobbyautorin im Einhornkostüm, die gern liest und absolut nicht Skifahren kann? Damit konnte ich mich verdammt gut assoziieren. So als Hobbyautorin, die (normalerweise) gern liest und nicht Skifahren kann. Einen Einhorn-Jumpsuit hab ich zwar nicht, aber das kann man nachholen.
Die Bücher und das Schreiben waren Punkte, die mir am Buch wirklich sehr gefallen haben. Ich mag es, Bücher über Autoren oder Leseratten zu lesen. Mein einziger Kritikpunkt hier war, dass der Schreibprozess mir als Leser manchmal etwas zu ausführlich präsentiert wurde. Ja, ich lese gern über Autorinnen als Buchfiguren, aber wenn es nicht essentiell zur Handlung beiträgt, interessiert mich eigentlich eher weniger, wo was wie noch ausgebaut und umgeschrieben werden müsste und was gerade wo im Buch passiert oder passieren wird. Ich fand, an der Stelle hätte man ein wenig kürzen können.
Aber einen solchen Freund wie Will hätte ich als Schreiberling auch gern. Das ist ein Traum. Nie wieder aufstehen und von vorn bis hinten bedient werden, während man schreibt. Wahnsinn!
My Book Boyfriend ist eine Mischung aus Liebesgeschichte und ein wenig Drama. Manchmal ein wenig zu viel Drama, beziehungsweise Drama, das in meinen Augen ein bisschen überflüssig war. Und damit meine ich nicht Dean und Katy. Das war vollkommen okay und hat echt super gepasst, einschließlich aller Reaktionen, die es darauf gab.
Und leider muss ich auch sagen, dass ich die Geschichte im gesamten zwar schlussendlich gut fand und sie mich als leichte Lektüre wirklich gut unterhalten hat, ich mir aber dennoch nach dem Klappentext ein bisschen was anderes vorgestellt hatte.
Für mich klang es so, als würde sich das Buch in benannter Hütte in den Bergen abspielen. Eine wunderschöne Kulisse, besonders wenn man sich so nach Schnee sehnt und selbst keinen hat. Das ließ mich wirklich ein bisschen träumen. Allerdings spielt das letzte Drittel oder Viertel dann schon nicht mehr da. Es gibt eine ziemliche überstürzte Heimreise und ab dann folgen für meinen Geschmack ein wenig zu viele Zeitsprünge. Macht zwar alles Sinn, man hat ein bisschen mehr Handlung und der Epilog war wirklich schön, aber es ging mir am Ende einfach viel zu schnell und kam mir überhastet vor, was ich ein bisschen schade fand.
Fazit
My Book Boyfriend war für mich eine schöne Liebesgeschichte mit ein bisschen Humor und etwas mehr Drama für zwischendurch, die sich durch die winterliche Kulisse gut für nasskalte Winterabende in Kuscheldecke (oder Einhorn-Jumpsuit) eignet.
Autor: Sophie Fields
Titel: My Book Boyfriend – Schneeballschlacht mit Mr. Darcy
Seiten: 247 Seiten
Preis: 9,99 € (TB) | 2,99 € (eBook)
ISBN: 978-1731032850
Verlag: –
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.