Es ist schon einige Zeit her, dass ich die “Promises of Forever”, eine Gesamtausgabe aus drei Büchern von Bianca Iosivoni, gelesen habe. Damals hatte ich noch keine Rezension dazu geschrieben, wollte es aber unbedingt noch nachholen und habe dafür über die Feier- und ersten Januartage endlich die Zeit gefunden, die Bücher zu rereaden. Es war ein ganz seltsames Gefühl, wieder zu Violet, Bree und Gillian abzutauchen, vor allem, da ich inzwischen alle von Biancas Büchern gelesen habe. Da in den Promises auch Charaktere aus der Firsts-Reihe auftauchen, war es ein schönes Wiedersehen – und ich kann euch hier endlich meine Meinung zur Gesamtausgabe zeigen.
“Lines of Yesterday” ist der erste Teil der Reihe und dreht sich um Violet und Devin. Violet hat gerade erst das College begonnen und ein extrem durchgeplantes Leben – nur hat sie keinen dieser Pläne selbst geschmiedet. Dahinter stehen nur ihre Mutter und ihr Freund Jared. Doch als sie ihren alten Sandkastenfreund Devin wiedertrifft, kann sie die Anziehung zwischen ihnen nicht ignorieren. Und schnell wird klar, dass er der Einzige ist, der die wahre Violet wieder ans Tageslicht locken kann.
Violet und Devin sind wirklich füreinander bestimmt. Das merkt man in der gesamten Story, die mich gut unterhalten hat. Ich mag es sehr gern, dass hier das Trope “Best friends turned to lovers” aufgegriffen und umgesetzt wurde, was meiner Meinung nach auf eine sehr gefühlvolle und interessante Art umgesetzt wurde. Durch ihre lange Trennung, da Violet in ihrer Kindheit wegziehen musste, lernen sie sich ganz neu kennen und so bekommt man auch als Leser einen guten Einblick in Violets Gefühlswelt.
Was mir auch gut gefallen hat, waren die interessanten Nebencharaktere, die in späteren Geschichten wieder aufgegriffen werden und teils ihre eigene Story erhalten. Violet und Devin als Paar waren eher niedlich und süß, hatten eine sehr freundschaftliche Dynamik und sind länger umeinander herumgeschlichen, wobei ich es gut fand, dass Violet auch an ihren Freund Jared denkt. Allerdings habe ich auch gemerkt, dass an manchen Stellen die Dynamik ins Stocken kam und die Beziehung nicht so “natürlich” verlaufen ist beziehungsweise durch die Entscheidungen der Protagonisten die Story künstlich in die Länge gezogen wurde. Als Einstieg in die Reihe fand ich es aber durchaus gelungen, auch wenn ich die späteren Geschichten besser finde.
Mit “Pain of Today” gehen die “Promises of Forever” weiter. Während ich für den ersten Teil gut zwei Wochen gebraucht habe, konnte ich diese Geschichte schon innerhalb von wenigen Tagen verschlingen. Das lag vor allem an Bree: Ausgerechnet Rob, einer der Läufer im Team ihrer besten Freundin Violet, verpasst ihr einen Korb. Und dann wird ausgerechnet er Zeuge eines schweren Fehlers, den sie begeht. Doch jeglicher Versuch, sich mit ihm gut zu stellen, scheitert immer wieder an seiner sturen Art. Während sich Bree und Rob aus dem Weg zu gehen versuchen, steigt die Anziehung zwischen ihnen immer weiter. Doch Robs ständige Abweisungen machen Brees Spiel mit der Liebe gar nicht so einfach wie üblich.
Bree war schon beim ersten Lesen mein absoluter Lieblingscharakter und das blieb auch beim Reread so. Ihre vorlaute, lockere Art kam bei mir richtig gut an, und wenn Violet und Devin füreinander gemacht sind, sind Bree und Rob eigentlich das komplette Gegenteil. Ihr Katz-und-Maus-Spiel hat beim Lesen immer wieder für Spannung gesorgt und mich überzeugen können. Robs Sturheit hat mich ebenso aufgeregt wie Bree, denn obwohl sie so unterschiedlich erscheinen, merkt man doch, dass sie einander richtig gut tun. Auch Robs hilfsbereite Art und sein Beschützerinstinkt waren genau mein Fall!
Kleines Schmankerl für alle Fans der Firsts: Hier tauchen auch schon zwei Charaktere auf, die dann ihre eigene Story bekommen! Ich muss gestehen, den einen hatte ich nach dem ersten Lesen komplett vergessen und war dann richtig baff, als ich die Geschichte wieder gelesen habe. Und auch die Verbindungen der Charaktere zu Bree und Rob waren wirklich gut eingebaut und haben die Geschichte vorangebracht. Hier mochte ich auch den Spannungsbogen und die Länge schon mehr als im ersten Band. Und insgeheim wünscht sich doch jeder so einen coolen Bruder wie Rob!
“Hope of Tomorrow” war schließlich der Abschluss der Reihe und dreht sich um Gillian und Jared. Obwohl Gillian nicht gerade wie der liebenswürdigste Charakter erscheint, macht sie in diesem Teil eine ziemliche Wendung durch und findet auch stärker zu sich selbst, ohne weiterhin andere runterbringen zu müssen. Nicht unbeteiligt daran ist Jared, der ihre Hilfe wegen eines Problems mit seinem kleinen Bruder benötigt. Nachdem ihr Freund Schluss gemacht hat und sie von ihrer besten Freundin verlassen wurde, kann sie einen guten Menschen in ihrem Leben wirklich vertragen. Und als ihre kleine Schwester im Krankenhaus landet, ist es Jared, der ihr zur Seite steht. Aber kann Gillian auch zu sich selbst stehen – ganz ohne perfekte Maske?
Diesen Band habe ich tatsächlich an einem Stück durchgelesen. Ich hatte es nicht geplant, aber dann ging es so wahnsinnig schnell, weil ich mich in Gillians und Jareds Geschichte richtig verloren habe. Ich finde, gerade da ihre Charaktere in den ersten zwei Bänden der “Promises of Forever” nicht unbedingt die sind, für die man rootet, macht es sie umso interessanter. Jared bleibt zwar nicht gerade mein Liebling, aber ich konnte tatsächlich diesmal beim Lesen noch viel mehr mit Gillian mitfühlen und ihre Beweggründe verstehen. Ihre Schwierigkeiten im Leben spürt man deutlich und auch, wie viel ihr die Freundschaft und Liebe zu sehr wenigen Menschen etwas bedeuten.
Hier fand ich besonders die Gefühlsebene schön, auf die die gesamte Geschichte gebracht wurde. Gillian wirkt nach außen hin so kühl und glatt, gleichzeitig bekommt man als Leser einen ganz anderen Blick hinter die Fassade und kann sie so richtig gut nachvollziehen. Auch die Liebe zwischen ihr und Jared entsteht sanft und zart, ist gut getimet und hat mich richtig überzeugen können. Außerdem ist Gillian diejenige mit der interessantesten Backstory, was einerseits ihre Erfahrung mit Freundschaft angeht, andererseits auch das Leben mit ihrer Familie. Und ihre kleine Schwester hab ich ja ohnehin unheimlich lieb.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Auch beim zweiten Mal Lesen konnte ich an den “Promises of Forever” noch Neues entdecken und mich faszinieren lassen. Ich mag die Dynamiken der Charaktere, mag den Aufbau der Reihe und die herzerwärmenden Geschichten. Natürlich merkt man an manchen Stellen sprachlich und storytechnisch, dass es zu den früheren Büchern von Bianca Iosivoni gehört. Aber dadurch wird ihre Entwicklung als Autorin umso deutlicher und ich habe diesen Reread wirklich genießen können.
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