Rachel ist Poetry-Slammerin und Mutter einer sechsjährigen Tochter. Sie geht zur Uni und sonntags gibt es Zuckerstreuseltoast zum Frühstück. Und sie ist glücklich.
Auch wenn es nicht immer einfach ist, so scheint ihr Leben doch perfekt. Bis sie eines Tages ihrer Jugendliebe Miles wieder begegnet. Dem Miles, der ihr vor fast 7 Jahren das Herz gebrochen hat. Und dann wäre da noch ihr bester Freund Rory …
Das Gefühlschaos, das in Rachel tobt verunsichert die sonst so lässige junge Frau und es bräuchte schon eine Brille für mentale Klarsicht, um zu sehen, was längst da ist.
Nachdem ich Books’n’Scones förmlich verschlungen hab, war ich sehr gespannt auf Teil 2 und darauf, in Poems’n’Kisses mehr von Rachel, Rory und Ash zu lesen. Ich hab die drei, insbesondere Rory, schon in Teil 1 sehr ins Herz geschlossen. Auch wenn ich noch immer nicht umhinkomme, bei Rory einen gewissen Charakter aus der Dr.-Who-Serie vor Augen zu haben, obwohl diese beiden Rorys sich äußerlich absolut nicht ähneln. Wenn ich jemandem fürs Lesen damit grade andere Bilder in den Kopf gesetzt hab, tut mir das eventuell ein bisschen Leid.
Obwohl mir Books’n’Scones damals echt gut gefallen und mich wirklich begeistert hat, muss ich zugeben, dass ich mit Poems’n’Kisses anfangs so meine Schwierigkeiten hatte. Das lag tatsächlich an mehreren kleinen Faktoren.
Angefangen mit dem Schreibstil, den in diesem Teil als sehr aus- und manchmal auch abschweifend erfunden hat. Ich hab keine Ahnung, ob das in Teil 1 schon genauso war und mir nur nicht aufgefallen ist oder ob es an der Protagonistin liegt, zu der der Stil ein Stück weit eigentlich echt gut passt. Je weiter ich gelesen habe, desto weniger hat es mich allerdings gestört. Ich hab mich vermutlich im Laufe der Seiten einfach daran gewöhnt.
Was auf jeden Fall auffällt beim Lesen sind die ausführlichen Beschreibungen der Kleidungen in Poems’n’Kisses (auch hier hab ich nicht mehr im Kopf, ob das nicht auch schon in Teil 1 der Fall war). Diese waren mir zwar mitunter etwas zu ausführlich, aber immerhin zaubern sie ein echt gutes Bild in den Kopf und es ist ein bisschen wie beim Sims-Figuren ankleiden. An diesen Stellen hatte ich regelmäßig sehr lebendige Bilder der Charaktere im Kopf. Und ich muss sagen, ich mag Rachels Modegeschmack.
Leider wurden bei diesen Ausschweifungen auch viele Sachen aus Teil 1 wiederholt, die Emilys Geschichte betreffen. Macht durchaus irgendwie Sinn, wenn man Poems’n’Kisses auch unabhängig davon lesen können soll, aber ich finde, zum Verständnis hätte es das nicht gebraucht und gerade mich, die Teil 1 gelesen hat, hat es etwas gestört.
An dieser Stelle auch eine kleine Warnung: Solltet ihr Books’n’Scones lesen wollen tut dies auf jeden Fall VOR Poems’n’Kisses, denn Teil 2 enthält (logischerweise) Spoiler zu Band 1. Wenn euch das egal ist, nur zu. Ich wollte es nur erwähnt haben, denn auch Finns Geheimnis, das Books’n’Scones für mich zu etwas besonderem gemacht hat, wird im 2. Teil am Rande gelüftet. Just sayin’…
Der zweite Punkt, der mir das Lesen in der ersten Hälfte von Poems’n’Kisses ein bisschen schwer gemacht hat, hat einen Namen: Miles.
Es tut mir leid, er mag ein netter Kerl sein und ich kann absolutes Verständnis haben, wenn ihn jemand mag, aber ich mag ihn nicht. Kennt ihr dass, wenn ihr in Büchern zwei Personen so sehr shippt, dass ihr sie niemals und unter keinen Umständen mit jemand anderem sehen wollt? Ich sage nur, #Rachory! Rachel und Rory waren schon in Teil 1 so ein tolles Paring, dass ich ihrem Band wirklich entgegengefiebert habe.
Rachel allerdings trägt eine rosarote Brille sobald Miles auf der Bildfläche erscheint. Zwar ist sie anfangs durcheinander und aufgewühlt, aber dann gibt es nur noch Schwärmereien und zwischendurch ein paar “klare” Momente.
Während dieser Schwärmereien fand ich Rachel leider ein bisschen unausstehlich. Als die gemeinsame Geschichte der beiden bekannt wurde, konnte ich schon nachvollziehen, warum sie so klammert, aber gestört hat es mich trotzdem.
Mann, was hab ich nur mit Rory gelitten. In der ersten Hälfte von Poems’n’Kisses waren Rachels “klare” Momente oder die mit Ash wirklich mein Highlight.
Aber ab der Hälfte wurde es mit dem Lesefluss dann besser und das Ende hab ich dann sogar an einem Stück inhaliert.
Besonders gut haben mir an Poems’n’Kisses die Poems bzw. die Poetry Slams gefallen. Da Rachel ja mit Leib und Seele Poetry-Slammerin ist und auch auftritt, waren im Buch verteilt einige ihrer Texte zu finden. Richtig cool sag ich euch. Die sind wirklich der Hammer. Allein schon dafür hat es sich gelohnt das Buch zu lesen.
In Hinsicht darauf, das Poems’n’Kisses vermutlich der letzte Band der Wee-City-Love-Reihe war, womit es eine Dilogie bleiben würde, fand ich das letzte Kapitel des Buches sehr gut gelungen. Ich hab selten einen so schönen und stimmigen Abschluss gelesen. Es war fast ein bisschen als wäre ich selbst mit dabei und es waren alle noch mal da, damit ich mich als Leser von
allen verabschieden konnte. Und ja, ich hab tatsächlich auch das ein oder andere Tränchen verdrückt an der Stelle. Denn das letzte Kapitel war einfach nur schön und macht dem Reihentitel alle Ehre.
Empfehlung:
Wenn ihr die Reihe lesen wollt, was ich euch wirklich empfehle, wenn ihr besondere und schöne Liebesgeschichten mögt oder auf Poetry Slams steht, dann solltet ihr mit Band 1 anfangen. Wenn ihr euch unsicher seid, hab ich hier auch noch 4 Gründe, warum man Books’n’Scones lesen sollte.
Titel: Wee City Love 2 – Poems’n’Kisses
Autor: Julia Zieschang
Preis: 11,99€ (TB) | 3,99€ (E-Book)
ISBN: 978-1790460090
Das Buch bei der Autorin findet ihr hier: (X)
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