Juhu, endlich ist es mal geschafft – ein neues ehrlich-böses FAQ ist am Start! Ja, ich habe mega viel Spaß an dieser Kategorie und auch dieses Mal wird es wieder sarkastisch und sehr ehrlich. Wer es noch nicht kennt: Hier sammle ich Fragen und Aussagen, die oft gestellt werden und teilweise wirklich ans Absurde grenzen oder vielen Menschen auf die Nerven gehen. Nachdem wir das letzte Mal das FAQ für die Autoren hatten, geht es dieses Mal mit den Bloggern weiter. Vielleicht erkennen sich manche darin wieder und werden diese Fragen oft gehört haben – und wie immer ist natürlich jede Antwort mit einem dicken Augenzwinkern zu betrachten.
“Bloggen? Ist das nicht das mit den tausend Selfies?”
Klar, ich mach den ganzen Tag nichts anderes, als mit der Kamera rumzulaufen und 10 Selfies pro Minute zu schießen. Immerhin bin ich selbstverliebt und will nur Aufmerksamkeit. Oder waren das doch die bösen Influencer, die wie eine Krankheit ständig überall einfallen? Aber klar – als Blogger habe ich nichts Besseres zu tun, als mich selbst in Szene zu setzen. Und weil wir das alle so machen, kapseln wir Blogger uns natürlich ab und leben in unserer bunten Filterblase voller Hashtags und Filter. Noch Fragen?
“Ich wünschte, ich hätte so viel Zeit zum Lesen!”
Klar, als Studentin, Bloggerin und Korrektorin und Gelegenheitsautorin ist meine Lebenszeit gar nicht ausgefüllt genug. Und ich hänge ja den ganzen Tag nur vor den Büchern. Mein ganzes Leben besteht nur aus Freizeit, die ich zum Lesen nutzen kann. Scheiß drauf, dass mich ein Beitrag für den Blog locker 2 bis 3 Stunden kosten kann, vor allem, wenn aufwendige Fotos dafür gemacht werden müssen, Nachbearbeitungen anstehen, Beiträge Korrektur gelesen werden müssen und, und, und. Aber ich hab ja sonst nichts zu tun. Die Zeit zum Lesen schüttle ich mir locker aus dem Ärmel und mein Tag hat 48 Stunden – das ist die Bloggerzeitrechnung!
“Du machst das doch nur für die Gratis-Bücher!”
Für was auch sonst? Immerhin bin ich chronisch pleite und muss jeden Verlag und Selfpublisher um Bücher angraben. Ich verbringe meine Freizeit, von der ich sowieso massenweise habe, doch gern damit, unhöfliche Anfragen von Autoren zu wälzen und sie nicht mal zu korrigieren, wenn ich mit dem falschen Namen angeschrieben werde. Und dass sich um die 100 gekaufte Bücher bei mir stapeln, ist ja auch kein Ding. Man kann ja nie genug gratis bekommen!
“Du bist nur auf die Zahlen scharf!”
Wenn ich einen Post online stelle, sitze ich da, aktualisiere im Sekundentakt die Statistiken und schaue drauf, ob auch ja alle meine Bekannten und Freunde fleißig liken. Wie jetzt, Oma, du hast dir die Hüfte gebrochen? Aber der Like-Finger funktioniert doch trotzdem noch! Klar sind Zahlen wichtig, vor allem, wenn man Kooperationen eingehen will, aber ob der Blog mit Liebe und Leidenschaft geführt ist, ist eine ganz andere Sache. Wenn ich nur auf Zahlen scharf wäre, könnte ich sie mir erkaufen oder jedem Bloggerguide folgen, der den ultimativen Weg zum Erfolg verspricht. Aber nein – ich machs lieber auf meine Art. Und dann eben nur mit wenig Likes, aber mehr Liebe.
“Bist du damit nicht schon längst Millionär?”
Moment, ich muss mal meinen Geldkoffer unter dem Bett hervorholen. Lasst mich mal zählen – die 10.000 von der letzten Buchvorstellung und natürlich die super Kooperation aus dem letzten Monat, deren Geld ich für einen Helikopter ausgegeben habe … Klar verdient man mit einigen Beiträgen Geld, oder mit Affiliate-Programmen, oder ganz anderen Methoden, die man am Blog anwenden kann. Aber vergesst bitte nicht, dass dafür unter anderem auch Steuern anfallen können und die meisten Blogger nicht davon leben – ich erst recht nicht. Millionär wird man mit einem Buchblog nicht so schnell.
“Es ist doch sowieso alles erkaufte Werbung!”
Kann schon so aussehen, wenn dank der Panikmache nach diversen Abmahnungen jeder jeden Post mit Werbung kennzeichnet. Spoiler: Das wenigste davon ist wirklich Werbung. Aber klar, ich schreibe natürlich jeden Post nur für das Geld, das daraus abspringt, wie wir gelernt haben, muss ich ja den Sprit für den Heli zahlen. Die Bücher, die ich vorstelle, habe ich natürlich alle nicht gelesen und ich gebe nur wieder, was mein Auftraggeber will. Kreativität und Eigeninitiative? Von wegen!
“Du fandest das Buch scheiße? Boah, du bist voll rassistisch/sexistisch/ableistisch!”
Ich kann Bücher aus einer Menge Gründen heraus schlecht finden, und glaubt mir, das tue ich auch. Aber der Grund liegt nicht an der Hautfarbe oder dem Geschlecht der Protagonisten, sondern schlicht daran, dass der Schreibstil, das Worldbuilding oder die Logik dahinter mich nicht überzeugen können. Ich erlebe es immer öfter, dass solche Anschuldigungen kommen. Was ich bisher am besten fand: Ich bin übrigens voll gegen die LGBT-Community, weil ich keine Gay Romance von Autorinnen lese. Macht Sinn, immerhin bin ich ja selbst nur bisexuell. Wenn ich auch noch Kritik übe – oh, wie schrecklich muss ich nur sein, einen eigenen Geschmack zu haben!
Habt ihr solche Aussagen auch schon mal gehört? Wie reagiert ihr drauf? Und was ist das Absurdeste, was ihr euch als Blogger mal anhören musstet?
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.